Alles andere als einen Start nach Plan legten die ÖEHV-Herren im Abstiegs-Duell gegen Norwegen hin. Schon nach 121 Sekunden war Bernhard Starkbaum, der für den angeschlagenen David Kickert wieder im Tor stand – geschlagen. Ein verdeckter Weitschuss von Christian Bull wurde rot-weiß-rot zum Verhängnis. Unmittelbar davor hatte Markus Schlacher in einem ersten Vorstoß per versuchtem „Bauerntrick“ erstmals auf der Gegenseite angeklopft.

Der Treffer schien ein Weckruf zu sein, in der Folge hatte Österreich ein Chancenplus. Henrik Holm war jedoch weder von Sololäufer Konstantin Komarek, der wieder ins Lineup gerückt war, zu bezwingen (12.), denn durch Patrick Peter (14.), der aus dem Slot abzog, zu bezwingen. Im ersten norwegischen Überzahlspiel gewann Starkbaum das Klub-interne Duell mit Caps-Stürmer Sondre Olden (16.). Weil Raphael Herburger aus kurzer Distanz ebenfalls nicht traf (18.), blieb es beim knappen Pausen-Rückstand.

Unglückliches Ende des Mitteldrittels

Ziemlich zeitgleich waren es im Mitteldrittel die Österreicher, die den Norwegern Treffer Nummer eins einschenkten. Ebenfalls waren etwas mehr als zwei Minuten wieder gespielt und das zweite Powerplay-Tor des Turniers war Realität. In doppelter Überzahl hämmerte Peter Schneider die Scheibe ansatzlos zum verdienten 1:1 und seinem ersten Treffer dieser WM ins lange Eck. Sekunden später scheiterte Michael Raffl nur knapp daran, die Scheibe nach sehenswertem Alleingang ins lange Kreuzeck zu bugsieren.

Es sollte sich mit Fortdauer des Drittels eine äußerst zerfahrene Angelegenheit einstellen. Gefährlicher blieben aber die Österreicher, die auch mehr Puckbesitz hatten. Man kam nach gut funktionierendem Kombinationsspiel immer wieder zu Einschussmöglichkeiten aus kürzester Distanz, wie etwa durch Dominic Zwerger (27.) oder Schneider (29.). Den Treffer machten jedoch die Gegner und das, weil die ÖEHV-Mannschaft kurzfristig kollektiv in Tiefschlaf verfallen sollte. Nach einem Strong-Fehlpass reagierte auch Schneider zu langsam und Starkbaum ließ im Konter einen Schupfer von Johannes Johannesen passieren (37.).

Bitterer Doppelschlag in turbulentem Schlussdrittel

Am Ende sollte sich die Routine langjähriger A-Gruppen-Erfahrung gegen wackelnde Österreicher durchsetzen. Mit aktivem Forechecking und guter Staffelung in der eigenen Zone zog man den Österreichern den Nerv, ließ kaum noch Chancen zu und stellte Starkbaum im Konter immer wieder vor schwere Aufgaben. Doch diesmal waren die Außenseiter aus dem Nichts zur Stelle und glichen noch einmal aus. Möglich machte es Konstantin Komarek nach 50 Minuten, der vor Holm lauerte und im Gestocher auf 2:2 stellte.

Wie schon gegen Lettland hagelte es aber sofort nach eigenem Erfolg postwendend einen Gegentreffer. Alexander Reichenberg hängte Clemens Unterweger ab und hämmerte die Scheibe ins kurze Kreuzeck. Knapp drei Minuten später war die Niederlage besiegelt, Doppelpacker Christian Bull zerstörte die Träume vom ersten WM-Sieg gegen Norwegen seit exakt 20 Jahren. Zwar brachte Dominique Heinrich Österreich mit einem Weitschuss in der Schlussminute noch einmal heran, sechs Sekunden später gelang Bull mit dem Empty-Net-Treffer sogar noch der Hattrick.

Weiter geht es am Sonntag (16.15 Uhr) gegen die starken Tschechen. Sollte kein Wunder passieren, werden sich Österreich und Italien am Montag zum letzten Gruppenspiel mit jeweils null Punkten zum Abstiegs-Showdown zur Prime Time (20.15 Uhr) in Bratislava treffen.