Bisher setzte es drei Niederlagen. Schweden wird wieder eine schier unlösbare Aufgabe. Fühlen Sie sich noch wohl?

Das bleibt bei uns nicht im Kopf. Wir können diese Niederlagen schnell abhaken. Man muss realistisch bleiben, wir waren das immer. Österreicher tendieren meistens dazu, die Kirche nicht im Dorf zu lassen. Unsere Mentalität im Team ist, dass wir mit guten Leistungen zum Erfolg kommen. Wenn man die Weltrangliste anschaun, sind wir gerade dort wo wir hingehören. Mit Norwegen und Italien kommen die Gegner, die wir schlagen können. Dann ist am Ende alles gut.

Sie haben zuletzt mit ihrem Bruder Michael Raffl in einer Linie gespielt. Wie haben Sie sich gefühlt?

Es gab Verletzte. Am Tag vor dem Spiel haben wir erstmals so trainiert. Das war gut, das hat mir getaugt. In den nächsten Spielen könnte es sich ja wieder alles ändern.

Man hatte den Eindruck, dass sie beide vielleicht zu sehr mit der Brechstange agierten. Täuscht das?

Das sollte bei einer Weltmeisterschaft schon so der Fall sein, dass man viel will. Zu viel ist schlecht, klar. Man könnte jetzt hin gehen und alles hinterfragen. Wir besprechen ja die Fehler und dann blicken wir wieder nach vorne.

Was sagen Sie als Kapitän nach Niederlagen in der Kabine?

Man muss einfach den Kopf oben behalten. Das ist eine Weltmeisterschaft, es ist alles schwierig - das wussten wir. Jetzt müssen wir uns auf die Spiele konzentrieren, die noch kommen.

Wie kommt das Team mit dem Spielrhythmus zurecht?

Es ist ein bisschen eigenartig. Zwei Tage hintereinander ohne Verschnaufpause. Dann eineinhalb Tage frei, Spiel und dann wieder einen Tag frei. Jetzt wird es dann richtig anstrengend mit vier Spielen in fünf Tagen. Jede Sekunde Regeneration muss genützt werden.

Auch die Beginnzeiten haben varriert (16.15 Uhr, 12.15 Uhr, 20.15 Uhr). Was bewirkt das im Körper?

Es ist eigentlich für jedes Team gleich. Da muss sich keine Mannschaft rausreden. Es ist ja nicht so, dass man um 12.15 oder um 16.15 nicht Eishockey spielen kann. Wir müssen einfach immer bereit sein.

Worum geht es im Schweden-Spiel?

Um uns so teuer wie möglich zu verkaufen. Man kann in solchen Spielen nur lernen und Erfahrung sammeln. Sie zählen zu den besten der Welt. Jeder sieht darin eine Chance. Wir müssen alles am Eis lassen und zeigen, was wir können. Defensiv gut stehen lautet die Devise und vorne jede Chance nützen.

Wen kennen Sie von diese Schweden aus ihrer Zeit in Skandinavien?

Meine Schweden-Zeit und diese Schweden sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ein Großteil der Schweden sitzt jetzt in Schweden und schaut diesen Schweden zu. Hier ist die Creme de la Creme.

Kennen Sie noch irgendwelche Spieler?

Ich kenne alle. Aber aus dem Fernsehen und von der Play-Station.

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