Die Saison in der Schweizer National League endete für Sie beide mit Ambri-Piotta im Viertelfinale, persönlich können Sie mit den Leistungen aber gut leben, oder?

Fabio Hofer: Nur zu Anfang der Saison musste ich mich etwas eingewöhnen, am Ende stehen aber 31 Scorerpunkte und die Play-off-Teilnahme. Es war ein guter Einstand in einem tollen Land, mit großartigen Menschen und schnellem Hockey.
Dominic Zwerger: Das 1:4 in der Serie gegen Biel kam als Saisonaus zu früh, gerne hätte ich noch Play-off gespielt. Aber als meine zweite Saison, in der man das davor geleistete so richtig bestätigen muss, war es eine gute Spielzeit (47 Scorerpunkte, Anm.). Zudem durfte ich davor schon eine WM für mein Land spielen und auch die Auszeichnung zum ÖEHV-Spieler des Jahres ist eine ganz große Ehre. Jetzt stehen harte Wochen bevor, ehe wir in Bratislava wieder den Klassenerhalt in der A-Gruppe schaffen wollen.

Direkt nach dem Saisonaus sind Sie schon in Wien angereist, diese Woche wird in Linz trainiert. Noch stellt man einen recht jungen Kader. Wo steht die Mannschaft?

Hofer: Da sind richtig viele Talente drinnen, eine gute Sache von Teamchef Roger Bader, sie in dieser Phase dazuzuholen.
Zwerger: Wir haben kommende Woche die beiden Tests gegen Tschechien, da können sie ihre Talentproben abgeben. Natürlich kommen noch einige dazu, aber wir arbeiten jetzt schon voll konzentriert und haben eine Menge Spaß.

Gleichzeitig laufen ja noch die Play-offs in der EBEL. Mit dem KAC, Wien und Salzburg sind ja noch einige Nationalteam-Kollegen dabei. Wie verfolgen Sie das?

Hofer: Ich habe ja lange in der EBEL, speziell in Linz gespielt. Meine Ex-Kollegen habe ich regelmäßig und genau verfolgt. Leider lief es nicht besonders rund in dieser Saison.
Zwerger: Wir haben uns während der Trainingswoche in Wien auch Spiel drei der Serie gegen Salzburg angeschaut. Da wird tolles Hockey geboten, ich glaube, diese Serie wird ein Spiel sieben brauchen. Einen Meistertipp kann man noch nicht abgeben, mit dem frühen Finaleinzug hat der KAC aber in jedem Fall einen Vorteil.

Hofer absolvierte eine gute erste Saison für Ambri-Piotta in der Schweiz
Hofer absolvierte eine gute erste Saison für Ambri-Piotta in der Schweiz © (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

In der kommenden Saison wird in der heimischen Liga an der Punkteregel geschraubt, mehr als elf Legionäre werden sich rechnerisch nicht mehr ausgehen. In der Schweiz sind es nur vier. Wie ist diese Reform zu beurteilen?

Zwerger: Klar ist es ein Schritt in die richtige Richtung, aber das sind immer noch zu viele Legionäre. Mit elf Ausländern könnte man immer noch die ersten beiden Linien füllen und so aufstellen, dass trotzdem kein einziger Einheimischer einen Platz in den Special Teams (Überzahl- und Unterzahlspiel, Anm.) erhält. Das ist keine Ideallösung. In der Schweiz müssen zumindest sechs Einheimische in den ersten zwei Linien spielen. Das macht sich bezahlt, deren Nationalteam holte 2018 immerhin WM-Silber.
Hofer: Ich sehe das genau so, es sind zu viele Legionäre auf EBEL-Eis. Die Punkteregel ist aus meiner Sicht keine gute Methode. Es gehört wie in der Schweiz eine Zahl an erlaubten ausländischen Cracks her. Es müssen ja nicht vier sein, aber zumindest nur sechs oder sieben pro Mannschaft.

Die WM beginnt erst am 10. Mai, wie sehr kribbelt es schon?
Hofer: Natürlich kommt die Vorfreude, sobald man hier die Kabine betritt. Gegen die Stars der Großnationen zu spielen, ist immer ein Spaß und zudem eine große Ehre.
Zwerger: Wir sind alle heiß und hauen dort alles raus. Der Klassenerhalt ist Ziel Nummer eins, vielleicht geht noch mehr.