Muss man als Norweger wie ein Wikinger aussehen?

(lacht) Naja, auf dem Kopf sind mir die Haare ausgefallen. Also lass' ich sie im Gesicht stehen.

Sie sind wohl der am meist-gereiste Eishockey-Profi von Norwegens Nationalteam. 2006 während des Play-offs haben Sie in Österreich gespielt. Woran erinnern Sie sich?

Es war schon ein wenig speziell, als wir in Salzburg gelandet sind. Wir hatten einige schöne Momente, leider hat es damals nicht für den Meistertitel gereicht. Es war ja nur kurz, vom Leben in Österreich habe ich da nicht so viel mitbekommen.

Danach waren Sie in der NHL, der KHL, in Schweden, der Schweiz - Sie sind mit 35 nicht mehr der Jüngste. Was fasziniert Sie nach wie vor auf hohem Niveau Eishockey zu spielen?

Meine Kumpels wie hier im Nationalteam sind der Grund. Natürlich wird man älter. Jetzt spiele ich ja bei Storhamar in Norwegen. Vielleicht ist das Niveau dort nicht so hoch, wie in den Ligen, die Sie aufgezählt haben. Aber Norwegen hat eine fordernde Liga. Also muss man wirklich hart arbeiten. So lange man Spaß am Training und Spaß an der körperlichen Vorbereitung für eine neue Saison hat, so lange gibt es keinen Grund aufzuhören. Da sehe ich kein Problem bis 40 zu spielen.

Im Nationalteam gelten Sie als große Stütze. In Bratislava sind Sie ein Konkurrent der Österreicher. Welche Ziele hat Ihr Team für die WM?

Ich denke, dass wir uns derzeit etwas im Umbruch befinden. Wir sind sicher stark genug, dass wir das Viertelfinale als Ziel ausgeben können. Schwierig, klar. Aber es ist wichtig, sich die Ziele hoch zu stecken. Man muss dafür gegen Top-Teams ein paar Punkte stehlen. Aber das haben wir schon einmal geschafft (2011 & 2012, Anm.), warum sollte es nicht wieder klappen. Trotzdem braucht es ein perfektes Turnier dafür.

Norwegen, so wirkt es, hat in den letzten zehn Jahren einen eigenen Spielstil entwickelt. Können Sie das kurz erklären?

Wir verfolgen in Norwegen eine klare Linie. Unser Eishockey zeichnet sich durch Speed und Overload in jeder Situation. Aber gleichzeitig liegt unser Fokus auf einem defensiv-gedachten System. Jedes Spiel besitzt einen neuen Gameplan. Aber grundsätzlich halten wir uns schon an unsere charakteristische Spielweise. Viele Schüsse, Verkehr vor dem Tor - es hängt immer viel vom Gegner ab.

Torhüter Lars Haugen, Ihr Teamkollege, spielt hier in Klagenfurt für den KAC. Was erzählt er in Norwegens Kabine über Klagenfurt?

Wir haben vor allem im Dezember etwas länger gesprochen. Er erzählte, wie sehr es ihm hier gefällt und dass er gut spielt. Jetzt hat er ja einen neuen Vertrag unterschrieben. Vor ein paar Jahren hatte mich einmal Dieter Kalt (Ex-KAC-Sportdirektor, Anm.) gefragt, ob ich zum KAC kommen möchte. Aber da hatte ich leider bereits woanders einen Vertrag unterschrieben.

Kennen Sie eigentlich jemanden vom aktuellen Kader des österreichischen Nationalteams?

Spielt der alte Matthias Trattnig noch? (lacht)

Nein, er ist zurückgetreten.

Ok, nein leider kenne ich niemanden. Von Dieter Kalt weiß ich ja, dass er aufgehört hatte. Es war mit den Jungs schon eine coole Zeit in Salzburg.