Ein fast vollzähliger VSV hielt gestern das erste offizielle Eistraining in der Stadthalle ab. Lediglich Goalie Andreas Bernard war abwesend. Der Neuzugang befindet sich mit dem italienischen Team zurzeit auf einem Vorbereitungscamp für die Olympia-Qualifikation. Er und Backup Alexander Schmidt werden Trainer Rob Daum ohnehin in den nächsten Wochen aufgrund ihrer Nationalteam-Einsätze immer wieder fehlen. Unter anderem auch bei den ersten drei Testspielen. „Wir wissen schon lange, dass wir im Herbst des Öfteren auf unsere Goalies verzichten werden müssen. Mit Lukas Moser, Jakob Sprachmann, Troha Domagoj und Jannik Ladinig, haben wir aber genügend junge Talente, die uns in dieser Zeit aushelfen können“, erklärt Geschäftsführer Andreas Napokoj, der bis jetzt über 600 Saisonabos verkauft hat.

Einige hundert Fans ließen es sich nicht nehmen beim offiziellen Trainingsstart, die Mannschaft steht schon seit einigen Tagen am Eis, vorbeizuschauen und die zahlreichen Neuzugänge unter die Lupe zu nehmen. „Ich denke, wir haben heuer eine sehr solide Truppe, in der jeder Spieler sowohl offensiv als auch defensiv seine Qualitäten hat. Unser Ziel war es drei produktive Linien auf das Eis zu bringen, das ist uns, glaube ich, gut gelungen“, freut sich Daum bereits auf die Saison und merkt an: „Ich bin heuer die dritte Saison in Villach, aber es ist das erste Mal, dass ich auch die Vorbereitung als Trainer leite.“ Neben taktischen Feinheiten wird in der Vorbereitung großes Augenmerk auf die Fitness gelegt. „Wir wollen nach dem Grunddurchgang frisch und vor allem gesund in die entscheidende Meisterschaftsphase gehen. In den nächsten Wochen legen wir den Grundstein dafür.“

Für Marco Richter ist das Engagement in Villach eine Rückkehr nach Kärnten. Vor seiner letztjährigen Station bei den Vienna Capitals stürmte der 25-jährige vier Saisonen lang für den Erzrivalen KAC. „Ich war mit dem VSV bereits vor einem Jahr in Kontakt, ich bin froh, dass es heuer geklappt hat. Ich war mit dem Management sofort auf einer Wellenlänge. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist extrem gut. Jeder kann mit jedem.“ Welche Rolle der gebürtige Wiener unter Daum einnehmen wird, weiß er noch nicht. „Diesbezüglich hat es noch keine Gespräche gegeben. Das wird der Trainer wohl erst nach den Vorbereitungsspielen entscheiden.“

Neu in der Villacher Stadthalle sind die Maße der Eisfläche. „Sie ist um ca. zwei Meter schmäler und um 1,5 Meter kürzer“, so Napokoj, der sich dadurch einen kleinen Heimvorteil für die Villacher Adler erhofft. Für Daum ändert sich dadurch nicht viel, im Gegenteil: „Ich bin kein Freund davon, die Fläche an Nordamerika anzupassen, kann aber gut damit leben.“