Jeff Geiger war ein Verteidiger, der auf und neben dem Eis zu polarisieren wusste. Immer gerade hinaus war sein Motto. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben. Am 10. Mai 1957 in Toronto geboren, zog es ihn im Alter von 21 Jahren nach Europa, zum Villacher SV. In Villach, Feldkirch, Innsbruck und Graz wurde er als einer der besten Legionäre seiner Zeit zum Publikumsliebling, fand nach der Karriere, die er in Vorarlberg ausklingen ließ, seine Heimat an der Drau.

Beim VSV war er ein Fels in der Brandung. In 240 Spielen gelangen dem Defender nicht weniger als 197Punkte, davon 39 Tore und 158 Assists. Insgesamt wurde er sechsmal Meister, dreimal mit dem VSV. "Jeff war einer, der sein Leben gelebt hat und das intensiv. Vor wenigen Tagen haben wir noch telefoniert, er wirkte sehr zufrieden mit dem, was er hatte, und das war nicht mehr so viel. Vor allem gesundheitlich. Ich glaube, dass er emotional seinen Frieden gefunden hat", schildert Ex-Mitspieler und langjähriger Freund Gottfried Kenzian.

"Nicht immer einfach, aber immer ehrlich"

Die beiden verband immer viel. "Als er nach Villach kam, wurde er quasi in unserer Familie aufgenommen, war er ja noch ein junger Bursche. Und als er den VSV verließ, bekam ich seine Rückennummer 7. Wir verlieren mit Jeff einen direkten Typen, der vielleicht nicht immer einfach, aber immer ehrlich war. Ein waschechter Villacher", so Kenzian weiter.

VSV-Sportvorstand und Ex-Mitspieler Gerald Rauchenwald zeigte sich bestürzt: "Er war ein richtig toller Charakter, immer ehrlich und verlässlich. Aber so hart wie er Eishockey gespielt hat, hat er auch gelebt. Er war ein guter Freund, wir hatten bis zum Ende Kontakt."  Adler-Geschäftsführer Andreas Napokoj ergänzt: „Es ist ein ganz trauriger Tag für das österreichische Eishockey, und ganz besonders auch für die VSV-Familie. Mit Jeff Geiger hat uns eine echte VSV-Legende für immer verlassen. Wir werden unserem Meisterspieler stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Ruhe in Frieden, Jeff!“