Herr Schwab, wirtschaftlich hat die Corona-Krise großen Schaden angerichtet. Wie geht der VSV damit um?
Andreas Schwab: Durch den verzögerten Aboverkauf ist die Lage angespannt, besonders was unsere Liquidität betrifft. Dank Kurzarbeit und die vom Sportministerium zugesagten Gelder aus dem Unterstützungsfond werden wir uns aber wirtschaftlich stabilisieren können. Durch die Restrukturierung des Vereins konnten wir unsere Fixkosten minimieren, sodass wir zum Glück mit einem blauen Auge davonkommen werden.

Wann wird der VSV mit dem Aboverkauf beginnen können?
Wir werden in circa drei Wochen damit anfangen. Die Signale deuten darauf hin, dass die Meisterschaft am 25. September beginnen kann. Es schaut so aus, als ob in der nächsten Saison nur Sitzplätze erlaubt sein werden und die Fans ausschließlich mit Maske die Spiele verfolgen dürfen. Dafür können wir die Hallenkapazität voll auslasten. Wir werden daher mit Unterstützung der Stadthalle die Stehplatztribüne umbauen und sollten so auf rund 2800 Sitzer kommen.

Wie schwierig gestaltet sich in Zeiten wie diesen die Suche nach potenziellen Sponsoren?
Es läuft eigentlich ganz gut. Wir werden in den nächsten Wochen einige neue Partner präsentieren. Es gibt derzeit auch noch zwei bis drei Kandidaten, die als Hauptsponsor in Frage kämen. Die Gespräche laufen aber noch. Trotzdem könnte es einen Sponsorenrückgang von bis zu 20 Prozent geben.

Ist der Verein abgesichert, wenn es im Worst-Case zu einem erneuten Abbruch der Liga kommen sollte?
Ich glaube nicht, dass es so weit kommen wird. Es kann aber durchaus sein, dass es zwischendurch verschärfte Maßnahmen geben wird. In unseren Sponsorverträgen gibt es für alle Fälle eine Covid-Klausel, die uns bei einem Ausfall zumindest einen gewissen Sockelbetrag garantiert.

Eine wichtige Einnahmequelle soll wohl auch die Gastronomie sein, die ab jetzt vom VSV selbst betrieben wird?
Wir sind sehr glücklich darüber. Damit wurde ein enorm wichtiger Schritt gesetzt, um unseren Verein in allgemein sehr herausfordernden Zeiten entsprechend neue Einnahmemöglichkeiten zu eröffnen. Derzeit sind wir mitten in den Renovierungsarbeiten. Am 18. September ist die Neueröffnung der Sportsbar geplant, die Leitung darüber wird der Villacher Gastronom Florian Wascher übernehmen. Es wird einen neuen Namen geben und auch ein großer Screen für die Übertragung der Spiele ist geplant.

Wird es bei den Spielern, wie von fast allen Vereinen angestrebt, zu Gehaltskürzungen kommen?
Wir haben mit den Spielern sehr positive Gespräche geführt und haben ihre Gehälter an unsere Zuschauereinnahmen gekoppelt. Sollten die Zahlen gleich sein wie voriges Jahr, werden unsere Cracks auch nahezu 100 Prozent ihres Gehaltes bekommen.

Wie lange wird es in der Liga noch den Transferstopp geben?
Ich denke, dass dieser in Kürze aufgehoben wird. Der VSV hat vor der Krise, aber auch währenddessen, seine Hausaufgaben gemacht. Wir werden auch heuer wieder ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen können.