Der VSV legte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Villacher-Stadthalle in stärkster Besetzung los, auch die fraglichen Spieler wie Maxi Rebernig und Anthony Luciani waren mit dabei. Bei den Klagenfurtern wurde die Liste der Ausfälle länger, neben Thomas Koch, Rihards Bukarts, Johannes Bischofberger und Kele Steffler gesellten sich Matt Fraser und Mike Zalewski hinzu.

Der VSV erwischte einen optimalen Start in Spiel fünf. Schon nach 97 Sekunden erbebte erstmals die Halle, Felix Maxa nützte einen Fehler der Rotjacken in der eigenen Zone eiskalt aus, er verwertete ein Zuspiel von Rebernig zum 1:0. Die Gastgeber setzten mit viel Energie nach, drückten die Klagenfurter in ihre Zone.  Ein gut aufgelegter Sebastian Dahm verhinderte vorerst den in der Luft liegenden zweiten Treffer.  In der Offensive gab es von den Athletikern nur kleine Nadelstiche, hatte Alexander Schmidt im VSV-Tor eher ruhige 20 Minuten. Torschütze Maxa meinte in der ersten Drittelpause: „Wir sind relativ locker ins Match gegangen, versuchten gleich mit viel Druck zu agieren. Der Treffer hat uns weitere Energie gegeben, wir versuchen, mit unserer Linie ständig den Gegner zu beschäftigen, was uns sehr gut gelingt.“

Dieses Powerhockey praktizierte der VSV auch im Abschnitt zwei, vor allem das Trio Maxa-Richter-Rebernig agierte vorbildhaft. Der KAC stemmte sich mit viel Herz dagegen, aber die zusätzlichen Ausfälle konnten nur schwer kompensiert werden. Die Rotjacken versuchten die taktischen Anweisungen einzuhalten, um den Gegner nur wenige Chancen zu geben. Was zum Teil funktionierte, den Rest besorgte der dänische Torhüter der Gäste. Aber beim zweiten Treffer des VSV war auch er geschlagen. Einen Schuss von Layne Viveiros wehrte er auf den Eisschuh von Nick Petersen ab und von dort kullerte die Scheibe ins Tor zum 2:1. Kurz davor glich der KAC durch einen Schuss von Jesper Jensen-Aabo etwas überraschend aus.

Entscheidung in der Overtime

Die Taktik stand im Schlussabschnitt mehr im Vordergrund, was die Chancenflut vorerst etwas eindämmte. Das Tempo blieb aber hoch, beide Teams konzentrierten die Kräfte immer mehr auf drei Angriffsreihen. Alexander Rauchenwald hatte das 3:1  auf dem Schläger, dann traf auf der anderen Seite Niki Kraus die Innenstange. Ab Minute 51. Übernahm der KAC mehr die Initiative, die Belohnung folgte schneller als erwartet. Der im Play-off bisher äußerst auffällig Lucas Lessio stellte zum 2:2. Nur kurz darauf sahen sich die Schiedsrichter Patrick Fichtner und Stefan Siegel eine Szene lange am Video an. Manuel Ganahl fälschte einen Schuss von Clemens Unterweger zum vermeintlichen 3:2 ab, aber der Treffer wurde zu Recht nicht gegeben. Danach reduzierten beide Teams die Risikobereitschaft, was in der ersten Verlängerung in dieser Serie endete. Diese entschied Marcel Witting mit einem feinen Schuss in der 68. Minute. Der KAC steht damit im Halbfinale, gewann die Serie mit 4:1. Für die Adler ist die Saison hingegen vorbei.

Frust und Freude

"Es ist unfassbar, dass wir diese Serie verloren haben. Wir waren in allen partien die bessere Mannschaft und scheiden mit 1:4 aus. Es ist extrem bitter für uns", meinte ein extrem enttäuschter Maxa. Hingegen schwebte Goldtorschütze Marcel Witting im 7. Himmel. "Es war ein unglaubliches Gefühl, als die Scheibe im Netz zappelte. Die Mannschaft hat so hart für dienen Sieg und für den Erfolg in der Serie gekämpft. Wir befinden uns auf einer Reise, die sehr weit gehen kann."