Nichts für schwache Nerven war das zweite Aufeinandertreffen im Halbfinale zwischen Salzburg und dem KAC - vor allem in der Schlussphase des Spiels. Eigentlich schien nach dem 2:1-Treffer von Dominique Heinrich knapp vier Minuten vor dem Ende das Spiel zugunsten der Red Bulls entschieden. Doch die Heimischen schwächten sich nur kurze Zeit später selbst mit zwei unnötigen Strafen. In einer Sechs gegen Drei-Überlegenheit (Goalie Sebastian Dahm wurde vom Eis genommen) sorgte Rok Ticar mit seinem zweiten Treffer für den Ausgleich 26 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit. Ein Tor, dass sich die undisziplinierten Mozartstädter selbst zuzuschreiben haben. Ebenfalls kurios war der Siegtreffer in numerischer Unterlegenheit von KAC-Verteidiger Clemens Unterweger in der 65. Minute der Verlängerung. Die sonst so strukturierten Salzburger, die in den ersten vierzig Minuten mehr vom Spiel hatten, nagten wohl nach am späten Ausgleich.

"Wir waren über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft, haben viel Druck ausübern können, haben uns aber am Ende mit dummen Strafen selbst geschwächt. Das Spiel ist für uns bereits abgehakt. Wir haben auch im Viertelfinale gegen Dornbirn die ersten zwei Spiele verloren, wissen aber, wie wir da wieder rauskommen können. Wir müssen nicht allzu viel ändern, müssen nur das eine oder andere Tor mehr machen", resümierte Bulle Heinrich nach der zweiten Niederlage.

Wesentlich niedergeschlagener wirkte da schon Salzburg-Trainer Matt McIlvane: "Die Niederlage tut sehr weh. Dennoch ist noch lange nichts entschieden, es sind erst zwei Spiele gespielt. Wir haben schon am Donnerstag die Chance zu verkürzen. Ich glaube es wird noch eine lange Serie werden."

Clemens Unterweger, der mit seinem Overtime-Treffer zum Matchwinner avancierte, warnt trotz der 2:0-Serienführung vor den Salzburgern: "Wir haben gezeigt, dass wir nie aufgeben, haben als Team viel Charakter gezeigt. Salzburg weiß allerdings, wie man einen Rückstand aufholen kann. Wenn wir aber weiter so spielen, bin ich zuversichtlich, dass wir auch Spiel drei gewinnen."

"Im zweiten Drittel war Salzburg klar besser, im dritten Abschnitt war das Spiel ausgeglichen, wir waren auch etwas glücklich am Ende. Die Serie ist aber lange noch nicht vorbei. Salzburg war sehr gut, sie sind sehr aktiv. Wir müssen uns aber auch von Spiel zu Spiel steigern", gibt Petri Matikainen zu verstehen. Bereits am Donnerstag (19.30 Uhr, live auf Puls24) folgt das dritte Duell, diesmal wieder in der Klagenfurter Stadthalle.