Der Derbysieg hat die Rotjacken mit Selbstvertrauen ausgestattet, denn sie sind mit viel Energie in die Partie in Salzburg gegangen. In den ersten Minuten überraschten sie die Gastgeber, attackierten aggressiv in der Verteidigungszone der Salzburger und kamen dadurch zu Halbchancen. Die Mozartstädter stellten sich aber recht rasch auf die Taktik der Klagenfurter ein und übernahmen mit Fortdauer des ersten Abschnitts das Kommando. Speziell die Reihe mit den beiden DEL-Jungstars Justin Schütz und John Peterka mit Alexander Rauchenwald brachte die KAC-Abwehr ins Schwitzen. Der erste Treffer war aber der ersten Formation der Bullen vorbehalten. Einen harten Schuss von Thomas Raffl gelang es David Madlener noch abzuwehren, aber gegen den Nachschuss von Rick Schofield war der Keeper, der sein erstes Saisonspiel bestritt, machtlos. In einem Powerplay agierten die Klagenfurter recht gefällig, ließen die Scheibe gut laufen, aber JP Lamoureux wurde kaum geprüft.

Nach der ersten Drittelpause zog sofort Salzburg das Match an sich, war klar bestimmend und Madlener musste sein ganzes Können aufbringen, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern. Speziell Peterka zauberte mehrmals, aber auch John Hughes und Raffl fanden guten Chancen vor. Die Intensität und Geschwindigkeit behielten beide Teams bei, was diesem attraktiven Match eine zusätzliche Würze verlieh, wobei Salzburg beim Speed schon einen Vorteil hatte. Bei den Rotjacken ging etwas die Harmonie verloren, sie produzierten zu viele Fehlpässe, darunter litt die Offensive. Wie es im Powerplay funktionieren kann, demonstrierten die Gastgeber kurz vor Drittelende. Nachdem KAC-Verteidiger Blaz Gregorc nach zwei Fehlern die Notbremse ziehen musste, dauerte es nur wenige Sekunden, bis die Salzburger die numerische Überlegenheit in ihr zweites Tor verwandelten. Nach einer flüssigen Kombination zog Tyler Chorney von den Hashmarks unhaltbar für Madlener zum verdienten 2:0 ab.

Mit veränderten Linien begann der KAC den Schlussabschnitt. Trainer Petri Matikainen ließ keine Linie gleich, was für mehr Schwung sorgte. Dieser wurde erst durch eine Strafe gegen Michael Kernberger gebremst. Die zwei Minuten in Unterzahl überstanden die Rotjacken unbeschadet, um gleich danach wieder auf das Gas zu steigen. Die Bemühungen erstickten die Salzburger aber mit dem 3:0. Nach einem verloren Face Off verloren die Klagenfurter die Zuteilung in der eigenen Zone, vergaßen auf Raffl vor dem Gehäuse, der die Möglichkeit mit viel Klasse verwertete. Damit war das Match entschieden, da half ein schönes Shorthanded-Goal von Thomas Koch wenig, da im gleichen Powerplay Salzburg gleich den Dreitore-Vorsprung wieder herstellte. Manuel Ganahl konnte kurz vor Schluss erstmals in dieser Saison anschreiben, eine Schlussoffensive blieb trotz guter Szenen ohne weiteren Treffer.

Resümee: Salzburg zeigte dem KAC die momentanen Grenzen auf, speziell was Geschwindigkeit, Puckbehandlung und Passgenauigkeit betrifft. Zudem war Salzburg im Powerplay wesentlich effizienter, agierte viel geradliniger, nicht so verspielt wie die Klagenfurter, die die Scheibe am liebsten ins Gehäuse tragen wollten. Positiv war, dass die Rotjacken nicht aufgaben, viel Moral bewiesen und Trainer Matikainen endlich einmal die Linien umstellte, was ganz gut funktionierte.