Der älteste Schmäh beim KAC zielte schon immer auf den Trainer ab. „Der XY braucht heuer keinen Wintermantel/keine Winterreifen/keinen Christbaum.“ So etwas hat sich in die Köpfe gebrannt. Nun wird in der ersten Länderspielpause entweder damit begonnen, an seinem Stuhl zu sägen oder es werden die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt.

Die Rotjacken haben sich heuer für Zweiteres entschieden. Matikainen soll gehalten werden. Nicht unter allen Umständen, aber der Tenor ist doch ziemlich eindeutig, wie Vize-präsident Hellmuth Reichel bestätigt: „Wir haben Vertrauen in seine Arbeit. Die Mannschaft reagiert auf ihn, Matikainen setzt junge Spieler ein und ihm liegt die Entwicklung des Klubs am Herzen. Manager Oliver Pilloni führt die Verhandlungen mit ihm.“

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Zudem stehe der Finne nicht nur beim Vorstand hoch im Kurs, sondern auch bei der großen KAC-Mäzenin Heidi Goess-Horten. „Es ist natürlich sehr wichtig, dass auch so ein großer Sponsor wie sie ein gutes Gefühl hat.“ Selbst über finanzielle Details wurde bereits gesprochen. „Die Agenten spielen gerne mit den Nullen. Wir sind bereit, vernünftige Anteile seines Erfolges in den neuen Vertrag einfließen zu lassen. Ich bin mir sicher, dass alles zu lösen ist.“ Die Faktenlage? 61 Prozent Siegesquote in der Meistersaison 2018/19. Und heuer brachte es der frischgebackene Opa erneut auf 59 Prozent. Die KAC-Bestrebungen sind also nachvollziehbar.

Mannschaft bereits informiert

Der 52-Jährige spielt mit offenen Karten. Auch seiner Mannschaft gegenüber, die er schon von diesem Prozess in Kenntnis gesetzt hatte, um Gerüchten vorzubeugen. „Ich habe sie informiert, damit sie wissen, was Sache ist. Wir befinden uns in Verhandlungen, das stimmt. Und wir sind schon ziemlich weit. Aber mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen“, bittet Matikainen um Verständnis. Zusatz: „Mir gefällt es hier sehr gut. Ich habe bereits einiges erreicht, es gibt aber noch vieles zu tun.“ Die Vertragsverlängerung (Reichel: „Ein oder zwei Jahre.“) scheint also nur noch Formsache. Damit feiert der Finne mindestens ein drittes Weihnachtsfest in Klagenfurt.

Am Dienstag gastieren die Rotjacken bei den Graz 99ers, gegen die sie zuletzt sechs Mal in Folge gewinnen konnten. Doch die Steirer haben noch mit anderen Problemen zu kämpfen: Matt Garbowsky, Ken Ograjensek und Goalie Cristopher Nihlstorp fallen verletzt aus. Oliver Setzinger kehrt endgültig in den Sturm zurück. Beim KAC muss der erkrankte Johannes Bischofberger pausieren.