Den KAC umgibt eine neue Aura. Im Gesamtbild sollen Zukunftshoffnungen den neuen Weg wirklich mitgestalten. Den Lippenbekenntnissen folgen Taten. In den vergangenen Jahren spielten sich Marcel Witting, Marco Richter, Niki Kraus oder Ramon Schnetzer in die Auslage. Heuer hat Daniel Obersteiner die Blicke auf sich gezogen – der Zuschauer, der Gegner, aber auch jene der Konkurrenz in den eigenen Reihen. „Er passt perfekt in den Gesamtplan und in unser System“, skizziert KAC-Trainer Petri Matikainen. Der Finne darf sich vieles auf die Fahnen heften. Besonders, dass er Obersteiner von der Leine gelassen hat. Dafür braucht es gegenseitiges Vertrauen.

Im Sommer hatte Matikainen seinen Schützling nicht sich selbst überlassen, sondern hielt ständig mit Obersteiner Kontakt. Das Resultat? In acht Spielen erzielte der 21-jährige Center vier Tore und drei Assists (inkl. CHL-Bilanz: 2 Tore/2 Assists). Der Hype um seine Person ist ihm fast ein wenig unangenehm: „Ich habe ein paar Tore geschossen, ok. Aber ich muss mich noch über einen längeren Zeitraum beweisen“, meint der Klagenfurter. Die mentalen Schwächen des letzten Jahres, wie es Matikainen und Co-Trainer Jarno Mensonen beschreiben, sind ausgeräumt. „Ich war zu verhalten, dann sind Fehler passiert“, beschreibt Obersteiner.

Von Ganahl und Petersen profitiert

Klar ist auch, dass der Rotjacken-Stürmer enorm von Nick Petersen und Manuel Ganahl profitiert. „Mit ihnen ist vieles leichter. Es ist ein Privileg, an der Seite von so tollen Spielern Eishockey spielen zu dürfen.“ Matikainen lässt das aber nicht als Erklärung für die außerordentliche Entwicklung und starken Leistungen durchgehen. „Er hat hart gearbeitet, und sich das alles verdient. Und er hat es sich auch verdient, am Freitag in die Meisterschaft zu starten“, lässt der Finne ausrichten.

Im selben Atemzug betont er allerdings, dass niemand mit einem Fixplatz rechnen darf. Weder „Oberfelsen“, wie ihn Patrick Harand bezeichnet, noch sonst wer. Schließlich wartet auch noch der verletzte Lukas Haudum, dessen Platz Obersteiner ursprünglich eingenommen hat, sehnsüchtig auf sein Comeback. „So etwas ist sch... für ihn.  Andererseits spornt uns dieser Kampf vielleicht an und das kommt dann wiederum dem KAC zugute“, meint er abgebrüht.

Egal wie sich die Geschichte um Obersteiner weiterentwickelt, der KAC sendet ein Signal aus: Jeder junge Spieler hat seine Zukunft selbst in der Hand. Und jeder ist gefordert, die Initiative zu ergreifen. Mit genügend Freilauf.

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