Die Reise in den hohen Norden neigt sich langsam dem Ende zu. Auch einige Rotjacken freuen sich schon wieder auf das eigene Bett. Und vermutlich auf geregelte Mahlzeiten. Damit beginnt auch der vorerst letzte Teil, den es an Anekdoten von diesem Champions Hockey League-Trip zu erzählen gibt.

Der Nudelsalat

Hungrig wie die Löwen landeten die Rotjacken am Samstag Abend in Norwegen. Bereits auf dem Flughafen mussten ein paar dem Zuckerschock entgehen und sich mit Snacks abhilfe schaffen. Das große Abendessen gäbe es dann aber in der altehrwürdigen Askerhallen. Allerdings war dies so gar nicht nach dem Geschmack des Trosses. In großen Wäschewannen war der Nudelsalat mit reichlich Majonaisse vorbereitet. Geschmacklich zwar in Ordnung, aber eben nicht das, was ein Profisportler auf so einer kräftezehrenden Reise benötigt. Ein Alternativ-Plan wurde ausgeheckt: Großeinkauf beim ortsansässigen McDonalds um satte 350 Euro. Dafür entschädigte jedoch das Frühstück am nächsten Morgen im Hotel von Asker alle. Das reichhaltige Büffet ließ keine Wünsche offen.

Die Logistik-Falle

Am Montag wartet bekanntlich die Rückreise des KAC. Von Oslo geht es via Frankfurt wieder retour nach Graz. Schon jetzt können Wetten abgeschlossen werden, ob dieses Mal das komplette Reisegepäck der Klagenfurter ankommen wird. Beim Hinflug mussten sogar zusätzliche Koffer am Flughafen Graz gekauft werden, weil eine Kiste viel zu schwer gewesen war. Das Gewicht wurde so aufgeteilt. Solche Reisen in der Champions Hockey League sind jedenfalls nicht mit dem Liga-Alltag zu vergleichen, selbst wenn eine Busfahrt nach Dornbirn ansteht. Von den Erfahrungswerten dieses Trips gilt es aus Rotjacken-Sicht zu lernen. Schade ist, dass, obwohl ständig die große Bedeutung dieses Bewerbs kommuniziert wird, kein hoher Funktionär abseits des Sportlichen mit dabei war.

Die Askerhallen

Vorweg ist festzuhalten: Es ist eine Eishalle und demnach auf Eishockey-Spiele ausgerichtet. Im Gegensatz zu einer Messehalle. Rund 3000 Zuschauer fasst die altehrwürdige Arena, die 1972 fast abgebrannt wäre. Im diesjährigen Finale sollen sich sogar 3800 reingequetscht haben. "Welcome to the greatest Rink of the World", begrüßt Ole Haug, der Wirtschaftsvorstand des Klubs. Er betont aber sofort, dass auch sie bald das Zeitliche segnen wird. "In einem Monat rollen die Bagger an. Eineinhalb Meter hinter der Halle beim Parkplatz beginnt die Baustelle. Wir haben zwar dann keinen Parkplatz in dieser Saison, aber dafür bald eine neue Halle", erzählt er schmunzelnd. 3600 Fans soll diese dann fassen. Andere Länder, andere Sitten: Innerhalb der Halle sind Alkohol und Snus strengestens verboten.

Sorge um die Natur

Dass die Norweger sorgsam mit ihrer Natur umgehen und einen ganz besonderen Bezug zu ihr besitzen, ist hinlänglich bekannt. Eine Attraktion bietet der reisende Fluss Akerselva, der mit starken Stromschnellen durch Oslo fließt. Nicht einmal der Schwager von Thomas Koch und mehrfacher "Dolomitenmann" sowie Wildwasser-Kanute Harald Hudetz würde sich da hineintrauen. Das ist aber nicht alles. Die Norweger sorgen sich auch sonntags um die Natur und ihre Zukunft. Vor dem Stortinget, dem norwegischen Parlament fand am Vormittag eine Kundgebung statt. "Wir sind gegen diese Windräder, die derzeit überall hingebaut werden." Vor allem deutsche Investoren versuchen so Profit zu schlagen, wie das Handelsblatt berichtet. "Erstens werden unsere Berge verschandelt und zweitens sterben dann tausende Vögel", gibt die Dame zu bedenken. Sie hat aber auch Alternativen parat: "Unser Land verfügt über viele Wasserkraftwerke. Sie könnten den Energiebedarf locker abdecken. Gezeitenkraftwerke wären auch eine Möglichkeit."

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass Europas Norden (Finnland und vor allem Norwegen) in jedem Fall eine Reise wert ist.