Aggressiver Beginn der Gastgeber, Heldentat von Richter

Es war zu erwarten, dass die Caps nach der neuerlichen Niederlage in Klagenfurt mit viel Dampf ins Heimspiel gehen würden. So gehörten die Anfangsminuten der fünften Finalpartie klar den Wienern. Der KAC kam jedoch durch ein Powerplay in die Partie und prüfte JP Lamoureux durch Andrew Kozek (4.), Thomas Hundertpfund (5.) und Matt Neal (6.) gleich dreifach binnen weniger Minuten. Richtig zwingend waren die Caps ebenfalls erst im ersten Überzahlspiel. Da klopfte Rafael Rotter aus kurzer Distanz und Alex Wall Sekunden später von der Blauen Linie bei Lars Haugen an (14.).

Als die erste Klagenfurter Unterzahl überstanden war, wurde kurzfristig völlig auf den heranstürmenden Chris DeSousa vergessen, der die Scheibe aus spitzem Winkel aber ebenso nicht im Gehäuse unterbringen konnte (15.). Weil auch Peter Schneider 180 Sekunden vor der Pause das leere Tor nicht zu treffen vermochte, von Marco Richter quasi auf der Linie mit einer Heldentat noch um den Erfolg gebracht wurde, ging es mit einem torlosen Remis in die erste Pause. Sechs Sekunden vor dem Ende war Haugen zudem noch einmal mit dem Schoner gegen Sololäufer DeSousa zur Stelle.

Hexender Haugen und ein Doppelschlag

Wie im ersten Abschnitt legten die Caps im Mitteldrittel temporeich los. Schon nach knapp zwei Minuten setzte Emil Romig die Scheibe an die Außenstange, Sekunden später blieb Haugen bei einem Sololauf von Taylor Vause Herr der Lage. Den größten Sitzer dieser Finalserie vergab aber Alex Wall, der schon an Freund und Feind vorbei war und den leeren Kasten vor sich hatte. Weil er die Scheibe aber nicht mehr lupfen konnte, kratzte Haugen das Spielgerät mit einer Wahnsinnstat per Schläger noch von der Linie (28.). Auf der Gegenseite scheiterte Marcel Witting alleine vor Lamoureux (30.).

Sekunden darauf war Siim Liivik einmal mehr auf Betriebstemperatur, lieferte sich zuerst einen Fauskampf mit Marc-Andre Dorion und zog – schon auf der Strafbank sitzend – durch verbale Attacken gegen Rafael Rotter den Unmut der Halle auf sich. Prompt, als der Trubel vorbei war zog Stefan Geier alleine auf Lamoureux zu und verlud den US-Boy im Tor der Caps ideal zur Führung (31.). 123 Sekunden später wurde der vor dem Tor sträflich alleine gelassene Thomas Hundertpfund von Nick Petersen mustergültig in Szene gesetzt und erhöhte die Führung auf 2:0 für die Gäste.

Clevere Defensivausrichtung im Schlussabschnitt

Im Schlussabschnitt beschränkten sich die Rotjacken auf simples Verwalten des zuvor herausgearbeiteten Vorsprungs. Das sollte gut klappen. Die Caps kamen kaum aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss, und wenn doch, war auf den norwegischen Hexer im Klagenfurter Tor Verlass. Am Ende präsentierte sich der KAC, trotz Powerplaymöglichkeit der Caps gegen Ende, einfach das Quäntchen aggressiver, hungriger, schlicht williger und verteidigte den Sieg nach Hause.

Die Rot-Weißen können damit am Mittwoch (20.20 Uhr) vor eigenem Publikum den ersten Titel seit 2013 fixieren.

KAC-Stimmen zum Spiel

Petri Matikainen, KAC-Trainer: Es war ein tolles Spiel beider Teams, am Ende haben wir besser gekämpft, sind defensiv toll gestanden. Ich denke keine Sekunde an ein potenzielles Ende der Serie, Wien ist noch am Leben!

Lars Haugen, KAC-Keeper: 30 Minuten lang waren wir nicht gut, die zwei Tore gaben Aufschwung. Wir haben dann aus dem letzten Spiel gelernt und im Schlussabschnitt keine Tore mehr bekommen. Es war mein bestes Auswärtsspiel der Serie, die ersten zwei waren auch wirklich schlecht.