Ein Eröffnungsdrittel zum Zungeschnalzen

Nach dem torlosen Auftritt in Klagenfurt drückten die Capitals zuhause zu Beginn gehörig aufs Tempo. Schon nach etwas mehr als drei Minuten nützte der aufgerückte Patrick Peter einen kollektiven Stellungsfehler der Rotjacken, kurvte vor das Tor und lupfte die Scheibe per Rückhand an Lars Haugen vorbei über die Linie. Auch über die Position des KAC-Keepers wird man bei diesem Gegentreffer intern noch einmal sprechen müssen. Die Rotjacken fanden rasch die Antwort, und das in Unterzahl. Selbst ließ man nicht die geringste Gefahr zu, dann luchste Matt Neal Marc-Andre Dorion die Scheibe ab und schickte Thomas Koch auf die Reise, der JP Lamoureux glänzend verlud und auf 1:1 stellte (7.). Fünf Minuten später fällte Mario Fischer den konternden Nick Petersen, der den darauf folgenden Penalty nicht an Lamoureux vorbeischieben konnte. Der US-Boy im Caps-Tor packte nur Sekunden später bei einem völlig freien Hammer von Koch abermals zu.

Im ersten KAC-Überzahlspiel war Neal diesmal selbst zur Stelle und drehte den frühen Rückstand endgültig (14.). 120 Sekunden später lenkte Chris DeSousa einen Dorion-Blueliner durch den Beinen von Haugen hindurch zum 2:2-Pausenstand über die Linie. Dieser hielt auch nur, weil Sondre Olden kurz vor der Sirene nur die Querlatte traf (19.).

"Eigentor" von Unterweger im Mitteldrittel

Bis der muntere Trefferreigen in der ausverkauften Kagran Eisarena (7.022 Zuschauer) weiterging, dauerte es neun Minuten. Davor lieferte man sich einen intensiven aber chancenarmen Schlagabtausch. Dann sprintete Emil Romig hinter das Tor, brachte die Scheibe aus Verlegenheit halbhoch in den Slot, wo der Treffer zum klassischen Eigentor avancierte. Der Puck traf Clemens Unterweger am Bauch und trudelte ins Gehäuse zur neuerlichen Caps-Führung (29.). Der KAC taumelte dann zwar, fiel aber nicht. 63 Sekunden in doppelter Unterzahl wurden bravourös Überstanden.

Bis zum zweiten Kabinengang spielten dann wieder nur die Rotjacken, ließen aber eine Vielzahl an Chancen liegen. Marco Richter scheiterte etwa aus kürzester Distanz (33.), Martin Schumnigs freier Hammer aus dem Slot landete nur an der Außenstange (34.).

Wien spielte die Partie souverän zu Ende

Zum Start des Schlussabschnittes brannte es vor Haugens Gehäuse gleich zweimal lichterloh. Zuerst drückte Kelsey Tessier die Scheibe aus wenigen Zentimetern nur gegen das Außennetz (41.), wenig später war für Taylor Vause im tiefen Slot bei Haugen Endstation (44.). In Minute 48 musste die Stange gegen Riley Holzapfel retten.

Weil der KAC sich am Ende aber zu unsortiert und undiszipliniert präsentierte und die wenigen Möglichkeiten in der Schlussphase von Lamoureux zunichte gemacht wurden, war in Spiel drei der Finalserie am Ende nichts mehr zu holen. Weiter geht es am Karsamstag in der bereits ausverkauften Stadthalle Klagenfurt.

Stimmen zum Spiel

Clemens Unterweger, KAC-Verteidiger: "Wir waren spielerisch auf Augenhöhe. Viel ändert sich nicht, wir brauchen weiter einen Auswärtssieg."

Riley Holzapfel, Caps-Stürmer: "Wir waren viel besser als beim schweren Spiel zuletzt in Klagenfurt. Unsere Fans haben uns gepusht."