Teamsportler sind von Natur aus keine typischen Einzelgänger. Um die geforderte Leistung zu erbringen, ist der Rückhalt aus dem nächsten Umfeld wichtig. Auch Eishockeyspieler werden gerade in der Zeit sportlichen Hochdrucks, der heißesten Phase, kurzum den Play-offs, nicht müde, das zu betonen. Neben der Familie sind es für die Klagenfurter Final-Helden ihre Ehefrauen und Lebensgefährtinnen, die den Rücken stärken. „Dass es in dieser Zeit heißer hergeht und alles dem Eishockey untergeordnet wird, ist irgendwann Routine“, sagt Miriam Geier. Die Ehefrau von Stürmer Manuel Geier und Familienmutter ist momentan in puncto Kinder und Haushalt trotz Vollzeitjob oft auf sich alleine gestellt. „Die Kinder merken hauptsächlich daran, dass es jetzt um alles geht, weil er weniger zuhause ist. Es wird nur trainiert, gegessen und geschlafen“, so Geier.

Das Leben als Frau eines Eishockeyprofis hat natürlich aufregende Seiten. „Oft umzuziehen kann zwar stressig sein, aber neue Plätze und Leute kennen zu lernen ist spannend“, so Kellien Wahl, Frau von Mitch Wahl, der vergangenen Sommer am Wörthersee anheuerte.

Ebenso wie ihre Männer kommen die Frauen außerhalb von Job und Hockey seit dem Viertelfinale kaum aus dem Haus. „Immerhin gab es zuletzt einen gemeinsamen Abend von uns Mädels für die erste Folge der neuen ‘Game of Thrones’-Staffel, das war eine tolle Abwechslung“, erzählt Vanessa Trupp, Freundin von Niki Kraus.

Diese Damen sind viel mehr als nur "Spielerfrauen"

Ansonsten trifft man sich vor allem vor Spielen, oder zu Charity-Aktionen in der Weihnachtszeit. Auch einheitliche Jeansjacken mit den bedruckten Nummern und Namen ihrer Männer haben sie gemeinsam angefertigt. Im Play-off hat der Hockey-Virus alle erfasst. „Es ist ja dennoch die schönste Zeit, wir fiebern ja auch voll mit und gehen jetzt auch wirklich zu jedem Spiel geschlossen zuschauen“, so Thomas Kochs Lebensgefährtin Ivana Pindric. „Zuletzt sind wir zu den Auswärtsspielen nach Graz gefahren“, erzählt Steven Strongs Lebensgefährtin Kendall Croswell. „Immer sind wir nicht dabei. Wir sind fast alle berufstätig und haben Familien. Wir sind mehr als nur so etwas wie Beiwagerln unserer Männer. Auf deren Karrieren im eigenen Berufsleben angesprochen zu werden, kann schon unangenehm sein“, legt Verena Geier, Frau von Stürmer Stefan Geier Wert drauf, mit dem Vorurteil aufzuräumen, das Spielerfrauen immer wieder angelastet wird.

Egal wie hart Niederlagen sein mögen, wie viele Checks die Cracks auch kassieren und wie viel sie unterm Jahr unterwegs sind: Die Klagenfurter Spieler können auf ihre starken Rückhalte bauen, die in einer Finalserie dringend nötig sind.