Was die beiden Mannschaften am Freitag geleistet haben, war einfach unglaublich. Fast 121 Minuten lieferten sich Bozen und KAC einen wahren Play-off-Kampf, der nun sein Würdigung mit der Eintragung in die Geschichtsbücher finden wird. Es war das längste Spiel, was je eine österreichische und italienischen Mannschaft absolviert haben.

War Match eins mit knapp über 3000 Fans in der Klagenfurter Stadthalle nur mäßig besucht, so scheint der Thriller von Freitag nicht spurlos an die Anhängern der Rotjacken vorbeigegangen sein. Für Spiel Nummer drei der Best-of-Seven-Serie gibt es noch zirka 85 Sitz- und 880 Stehplätze. Beide Teams würden es sich verdienen, wenn die Halle bis auf den letzten Platz gefüllt wäre.

Bei beiden Teams stand in den letzten 24 Stunden verständlicherweise die Regeneration im Vordergrund, die Physiotherapeuten und Masseure mussten Sonderschichten einführen, um die Muskel der Spieler wieder halbwegs locker zu bekommen. Wer die Müdigkeit besser abschütteln wird können, der wird wohl im Vorteil sein. Den psychologischen Vorteil haben auf alle Fälle die Rotjacken, denn ein solch historischer Sieg gibt im Kopf einen extra Kick.  Hingegen dürfte eine solch bittere Niederlage mental wohl seine Spuren hinterlassen. "In den Play-Offs ist das Gedächtnis nur ein kurzes, man blendet aus, was war, und fokussiert sich völlig auf das Bevorstehende: Und das ist für uns ein weiteres
wichtiges Spiel vor heimischer Kulisse, in dem wir den dritten Sieg einfahren möchten", sagt KAC-Stürmer Siim Liivik

Nordlund gesperrt

Das DOPS sperrte Markus Nordlund von Bozen nach seinem harten Check an Stefan Geier in Match zwei für ein Spiel, heißt der Finne fehlt den Südtirolern in der Sonntagspartie. Ein nicht so leicht kompensierender Verlust für die Verteidigung der Italiener. Nordlund hatte am Freitag eine Eiszeit von 45:48 Minuten, war damit die Nummer eins in seiner Mannschaft. Bei Bozen waren insgesamt vier Spieler, die eine Eiszeit von mehr als 40 Minuten hatten. Beim KAC überschritten mit David Fischer (55:59) und  Adam Comrie (51:08) die 50 Minuten Marke, mit Nick Petersen (44:06), Thomas Koch (44:02) und Thomas Hundertpfund (42:44) waren drei Stürmer fast eine Dreiviertelstunde im Geschehen auf der Eisplatte dabei.

Dem KAC fehlen noch zwei Siege, um das Halbfinale der EBEL zu erreichen. Lagen die Klagenfurter mit zwei Siegen voran, so haben sie in jede der letzten acht Play-off-Serien das bessere Ende für sich gehabt. Diesen Lauf sollten die Rotjacken auf alle Fälle weiter ausbauen.