Todd Björkstrand hätte einen frischen Wind nach Graz bringen sollen. Im Oktober 2015 wurde er nach etwa 14 Monaten Amtszeit als Trainer und Sportdirektor entlassen. Sein Führungsstil brachte ihm den Beinamen „Felix Magath“ ein, der für eine fordernde Gangart bekannt ist. Bei den Stavanger Oilers galt so ein Trainertyp allerdings als Kriterium. „In Norwegen wird hart trainiert, für uns ist so ein Typ wie Todd genau der Richtige“, erklärte Oilers-Manager Pal Haukali Higson.

Stavanger entschloss sich im Frühjahr zum Umbau. Acht Mal standen die Oilers zwischen 2009 und 2017 im Finale der norwegischen Get Ligaen, sieben Mal stemmten sie den Pokal. Nur im Vorjahr kam das Viertelfinal-Aus. Haukali Higson: „Wir mussten uns von Trainer Pal Kristian Guldbrandsen trennen. Das war richtig schwer, er ist schließlich eine Klub-Legende.“

Weniger Legionäre in Norwegen

Von Björkstrand erhoffen sich Klub, der seit 2012 über eine nagelneue 4300 Zuschauer fassende Heimstätte verfügt, und Fans zurück auf die Siegerstraße zu kehren. Wie das funktionieren soll? „Mit viel Puckbesitz. Das wollte ich auch in Graz sehen“, erinnert der US-Amerikaner, dessen Sohn Oliver der Teamkollege von Thomas Vanek bei den Columbus Blue Jackets war. „Unser Ziel sind die Top 3 nach dem Grunddurchgang. Und dann ist Play-off“, sagt der 55-Jährige schmunzelnd. Binnen zwei Tagen treffen die Norweger nun auf die beiden Kärntner EBEL-Teams VSV und KAC. Was sich Björkstrand davon verspricht? „Es sind zwei unterschiedliche Teams mit unterschiedlichen Spielstilen. Allerdings haben sie neun Legionäre, wir nur sechs (in Norwegen sind maximal sieben Imports auf dem Spielbericht erlaubt, Anm.).“

Die Vorbereitung dafür ist naturgemäß im Björkstrand-Stil verlaufen. Zwei Sonder-Einheiten am Dienstag und ein kräftezehrendes Training am Spieltag. Der frische Wind hat nun also Stavanger fest im Griff.