Linz hat sich in den vergangenen Wochen durchaus gemausert und verstärkt. Der letzte Platz nach dem Grunddurchgang spiegelte zwar die Leistung über die 40 Spiele der ersten Phase wider, aber sicher nicht die aktuelle Form der Stahlstädter. Die haben sie mit einem 4:2 im ersten Spiel der Qualirunde bei Dornbirn unterstrichen. Aber auch die 99ers haben mit einem 3:2 im Eröffnungsspiel über Innsbruck Herz und Leidenschaft gezeigt. Das brachten die Grazer auch gut an der Donau auf das Eis. Sie spielten im ersten Drittel gut auf das Linzer Tor – ein Treffer von Travis Oleksuk (12.) wurde zu Recht von den Schiedsrichtern nicht gegeben. Er boxte den fliegenden Puck mit der Hand zu Boden und er kullerte ohne Schläger-Berührung ins Netz. Mit einer soliden Leistung in der Verteidigung bestimmten die Steirer das Geschehen vor der Pause und ein Stangenschuss von Michael Schiechl war die dickste Chance auf die Führung.

Rückstand in Unterzahl

Vor allem bei den Strafen zeigten sich die Grazer viel zurückhaltender als noch zuletzt gegen Innsbruck. Trainer Jens Gustafsson kritisierte auch da trotzt des Sieges seine Mannschaft. Gegen Linz waren die Grazer da wesentlich disziplinierter und dennoch gerieten sie in der 29. Minute in Unterzahl – zu viele Spieler waren auf dem Eis. Und just da gelang den Linzern der erste Treffer der Partie. Brian Lebler schoss die Scheibe vor das Tor und Marco Brucker lenkte sie ins Tor. Eine kalte Dusche für die 99ers und Brucker war es auch, der später noch die Latte treffen sollte.

Das letzte Drittel begann dann perfekt für die Grazer. Ein schon verloren geglaubter Puck wurde in der gegnerischen Zone zurückerobert und Ken Ograjensek legte ideal für Oleksuk auf – dieses Mal war alles regelkonform und der Treffer zählte. Das Tor brachte Schubkraft und die Gäste griffen gut an, schossen viel. In der 50. Minute hatte Josh Roach freie Schussbahn – Keeper Ben Bowns hatte da gar kein Problem. Kurz darauf kam Roach aber wieder an die Scheibe und dieses Mal war dem walisischen Schlussmann die Sicht vollkommen verstell. Linz führte zum zweiten Mal. Ein Versuch von Joel Broda ging auf der anderen Seite nur an die Stange. Graz intensivierte die Angriffsbemühungen noch einmal.  Ein Powerplay und das leere Tor brachten den Grazern gegen Ende eine gute Feldüberlegenheit. Witali Menschikow nahm einige Schüsse, scheiterte aber auch am Keeper.