Die Graz 99ers trafen im ersten Spiel der Qualifikationsrunde auf die Innsbrucker Haie. Die Tiroler starteten mit zwei Punkten weniger in die zweite Phase der Liga und sind somit der erste Verfolger der Grazer im Rennen um eines der letzten drei Tickets für das Viertelfinale. Eines ist klar: Die vier Heimspiele sollten die Grazer auf jeden Fall gewinnen. Sonst geht es wohl schon vor dem Play-off in den Urlaub.

Von Beginn an gingen beide Mannschaften mit einer sehr hohen Intensität in die temporeiche Partie. Zu viel stand auf dem Spiel, um den Start zu verschlafen. Nach gerade einmal 19 Sekunden musste Joel Broda wegen Behinderung auf die Strafbank, doch die Haie waren in der ersten Überzahl eher zahnlos. Immer wieder schlichen sich ob der Schnelligkeit individuelle Fehler ein – in Angriff und Verteidigung gleichermaßen und so ließ auch Graz ein frühes Powerplay ungenutzt. Die ganz dicken Chancen blieben bei den Grazern aus. Innsbruck drückte und konnte auch durch das Pressing der Grazer immer wieder das Spiel kontrolliert aufbauen. In einer weiteren Überzahl trafen die Haie dann die Stange. Bei den 99ers gab Neuerwerbung Witali Menschikow am Tag nach seiner Ankunft gleich das Debüt, währenddessen Dominik Grafenthin und Daniel Oberkofler verletzt zusehen mussten, als mit Travis Oleksuk nach 14 Minuten bereits die dritte Strafe für die Hausherren absitzen musste. Da nutzte es auch nichts mehr, dass Innsbruck mit knapp 16 Prozent das drittschlechteste Powerplay der Liga hat. Samuel Herr nutzte seine Chancen und traf zum 1:0 für die Tiroler. Die Grazer konnten zwar ab und an ihre Trumpfkarte – den Konter – ausspielen, doch gebracht hatte das im ersten Durchgang auch nichts. Innsbruck war gewarnt und vorbereitet.



Die Grazer kamen mit viel Druck aus der Kabine und Joel Broda hatte in der 24. Minute eine gute Chance auf den Ausgleich. Zuerst zögerte er noch allein vor Keeper Thomas McCollum, doch dann versuchte er es doch. Immer wieder schickte Trainer Jens Gustafsson auch die vierte Linie auf das Eis. Die beiden Jungstars Kevin Pesendorfer und Kilian Rappold wurden dabei von Kevin Moderer als Center geleitet. Der gebürtige Grazer war unter Trainer Doug Mason zum Verteidiger umfunktioniert worden – da Oberkofler aber fehlt und Menschikow jetzt da ist, brauchen die Grazer einen erfahrenen Stürmer. Ein Dreifachschlag für Graz brachte dann Erleichterung: Der Ausgleich war dann eine feine Aktion: Oleksuk gewann das Bully und Ken Ograjensek (30.) schoss sofort. Nur drei Minuten Sekunden später eroberte Oliver Setzinger die Scheibe im Angriffsdrittel und bediente Kainz – 2:1. 60 Sekunden später ertönten abermals die „Steirermen“. Anthony Camaranesi gewann das Bully, Menschikow zog aus großer Distanz ab und Adis Alagic fälschte zum 3:1 ab.

Kurz darauf eine Schrecksekunde: Johan Porsberger bekam einen Hit mit der Schulter ins Gesicht und krümmte sich vor Schmerzen. Er wurde vom Arzt vom Eis begleitet – Strafe? Fehlanzeige! Im letzten Drittel kontrollierten die Grazer dann zunächst die Partie, mussten in der 49. Minute durch Braden Dean Christoffer aber den Anschlusstreffer hinnehmen. Herr deutete den Schuss an und bediente dann Christoffer, der die Chance nützte. Zuvor noch konnten die 99ers ein Powerplay gegen sie abwehren, nachdem Cameranesi wegen Hakens zu einer Strafe verdonnert worden war. In weiterer Folge waren die Haie bemüht, kamen aber nicht an Ben Bowns vorbei. So sicherten sich die 99ers den ersten Dreier in der Qualifikationsrunde.