Ein Stahlgitter zierte den Helm von Ken Ograjensek. Das Lächeln war zwischen den Streben dennoch gut zu sehen, als sich der Slowene für die Partie gegen Fehervar aufwärmte. Am 23. Dezember bekam er in Linz einen Puck ins Gesicht, das Jochbein war gebrochen. Nun war er pünktlich zum Auftakt in die Platzierungsrunde wieder da. „Es war sehr schön, wieder zu spielen“, sagte der Slowene, „und es war mit dem Sieg auch ein tolles Comeback.“

Die Gitter bleiben bis Saisonende oben – wegen der Platten, die die Knochen zusammenhalten. „Aber es war nach fünf Wochen ohne Spiel härter, als ich es mir erwartet habe“, sagte er und holte ein paar Mal ganz tief Luft.

Mit dem Spiel gegen Fehervar eröffneten die Grazer die zweite Phase der Liga und am Ende waren es mit dem 5:3-Sieg die vollen drei Punkte. Derer haben die Grazer nun schon neun, dank der sechs Bonuspunkte für Platz eins im Grunddurchgang. Kapitän Oliver Setzinger betrat nach einem einzigen Shift zu Beginn des Spiels nicht mehr das Eis. Es zwickte bei dem Verteidiger im Oberkörper und da wurde lieber kein unnötiges Risiko genommen.

In „Zivil“ sah er sich den Rest des Spiels auf der Tribüne an. Ob er bis zum Bozen-Spiel am Freitag in der Eiswelle fit wird, ist offen. „Nicht so schlimm“, sagte der Kapitän nach dem Spiel trocken. Einfach wird es am Freitag in Südtirol aber auf keinen Fall, denn die Füchse haben zum Auftakt Prügel bezogen: 0:4 in Wien und null Punkte auf dem Konto. Bozen muss liefern und wird übermotiviert sein.

Auch Nicole Schmidhofer sah den Sieg der 99ers
Auch Nicole Schmidhofer sah den Sieg der 99ers © GEPA pictures

2412 Zuseher – darunter auch Nici Schmidhofer – kamen in die Halle und sahen eine solide Vorstellung der Grazer, die das kampfbetonte Spiel der Ungarn unter Kontrolle hatten. Es dauerte zwar, bis die Dominanz auch auf der Anzeigetafel deutlich wurde, doch der Sieg stand (gefühlt) nie außer Frage. Gelegentlich betrieben die Magyaren Frustbewältigung durch Härteeinlagen, aber auch im Raufhandel war nichts zu holen – das bekam sogar Fehervar-Keeper MacMillan Carruth zu spüren.

Nachdem ihm die Sicherungen ein wenig durchgebrannt waren, „tätschelte“ ihn Ty Loney und dann bekam er noch den Spott der Fantribüne zu spüren. Ab dem 5:2 durch Robin Weihager (45.) spielten die Grazer souverän den Sieg nach Hause. „Sie haben mit drei Linien gespielt und es war unser Plan, das Tempo von Beginn an hoch zu halten und sie müde zu machen“, sagte Trainer Doug Mason. „Das ist uns gelungen.“