Es war kein Spiel wie jedes andere im Liebenauer Bunker. Und das nicht nur, weil die Grazer nach dem Fixieren des Play-offs ohne Druck und ganz befreit aufspielen konnten. Die Heimpartie gegen Bozen stand auch im Zeichen des österreichischen Bundesheeres, das am „Tag der Wehrpflicht“ 999 Soldaten in die Halle schickte. Auch die Trikots der 99ers wurden eigens für dieses Spiel ausgetauscht, Kapitän Oliver Setzinger und Co. spielten in Bundesheer-Grün, die Musikkapelle des Bundesheeres gab vor dem Match die Bundeshymnen Österreichs und Italiens zum Besten und Andreas Gabalier schmiss sich in die Eishockey-Uniform und mimte das „Puckkind“.

Ansonsten war eigentlich alles wie so oft in dieser Saison, vor allem gegen Bozen. Vor den Augen von Verteidigungsminister Mario Kunasek, der heuer fast schon Stammgast in Liebenau ist („Es ist super zum Zuschauen“) sowie Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer agierten die Grazer stark. Zwar ging der amtierende Meister nach zehn Minuten in Führung, doch dann drehten die Hausherren auf, Dwight King sorgte für den 1:1-Ausgleich (13.), weitere Chancen blieben ungenützt.
Im Mitteldrittel stockte der Grazer Motor aber – Bozen war gefährlicher, aggressiver als die Hausherren und der 2:1-Führungstreffer war die logische Folge des Spielverlaufs. Auch, wenn das Tor von Michael Blunden (29.) nur unter kräftiger Mitarbeit von Goalie Thomas Höneckl zustande gekommen ist.

In einer ruppigen Schlussphase warfen die Gastgeber alles nach vorne, doch die Scheibe wollte nicht ins Tor – so mussten die 99ers das Eis auch im vierten Saisonduell mit den „Füchsen“ als Verlierer verlassen – an Tabellenplatz zwei für die Steirer änderte dies jedoch nichts. „Gegen Bozen ist es verdammt schwierig, Tore zu schießen. Sie sind so kompakt vor dem Tor“, sagte Mason. Kevin Moderer nahm nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund: „Wir müssen gescheiter werden. Gegen solche Teams müssen wir 60 Minuten das Tempo hochhalten, das macht uns ja aus.“

In den verbleibenden Partien im Grunddurchgang kämpfen die Grazer darum, am Ende in der Tabelle so gut wie möglich platziert zu sein – und dadurch so viele Bonuspunkte wie möglich in die Pick-Round mitzunehmen. „Das ist nach dem Play-off-Einzug jetzt unser zweites Ziel“, sagt Mason.

Ob die 99ers dann ausgerechnet „Angstgegner“ Bozen für das Viertelfinale auswählen würden? Geht es nach Moderer, dann ja: „Am liebsten würde ich sie gleich am Anfang raushauen.“