Das „Sportland Steiermark“ darf sich im Jänner 2020 auf einen Supermonat freuen: Ab 9. Jänner gastiert eine Vorrundengruppe der Handball-EM in der Grazer Stadthalle, vom 17. bis 19. Jänner heben die Adler beim Skifliegen am Kulm ab, auch die Eiskunstlauf-EM vom 20. bis 26. Jänner soll Tausende Fans in die Liebenauer Eishalle locken. Und der Nachtslalom Ende Jänner in Schladming wird wie gewohnt alle Dimensionen sprengen.

Wen das zwickt? Vor allem die Eishackler. Sie haben aufgrund der Eiskunstlauf-EM – inklusive Auf- und Abbau – für 16 Tage keine Heimstätte. Nach einer Alternative wird fieberhaft gesucht. Darum werden sich morgen 99ers-Präsident Jochen Pildner-Steinburg, Manager Bernd Vollmann und Bürgermeister Sigi Nagl im Rathaus an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden. Das wird aber alles andere als einfach.

Open-Air-Spiele während der Eiskunstlauf-EM wären natürlich ein Traum. Das Kärntner Eishockey-Derby KAC gegen Villach wurde zwei Mal im Wörtersee-Fußballstadion unter freiem Himmel ausgetragen. 2010 kamen 30.500 Fans (österreichischer Rekord“), 2015 waren es 29.700 Zuschauer. Doch erforderte der Umbau jeweils rund 500.000 Euro.

Wäre auch die Merkur-Arena in Liebenau für Freiluft-Spiele geeignet? Leider sind dort die Sichtlinien sehr flach. Das heißt: Von den Tribünen würde man nur eingeschränkt auf die Eisfläche (mit Bande) blicken können. Bleibt als Alternative ein Bau einer Arena ähnlich wie beim Tennis-Davis-Cup gegen Australien. Fraglich ist aber auch, ob die Eishockey-Liga dem zustimmen würde. Ende Jänner sind Open-Air-Spiele kritisch. Der Grunddurchgang geht da ins Finale. Kommt es zu wetterbedingten Absagen, sind Ersatztermine vor dem Play-off kaum noch möglich.

Also doch eine andere Halle? Die Stadthalle ist zu diesem Zeitpunkt verbucht, die Messehalle B bietet „nur“ 2300 Zuschauern Platz. Auch die Eishalle Zeltweg ist zu klein, Kapfenberg wird zu diesem Zeitpunkt umgebaut. Könnte Graz seine Spiele während der Eiskunstlauf-EM nicht nur auswärts bestreiten? Das wäre wirklich wettbewerbsverzerrend. In einem „Sportland Steiermark“ sollte so etwas nicht passieren.