Äußerst explosiv starteten die Villacher, bei denen kurzfristig Kapitän Niki Petrik und Verteidiger Bernd Wolf ausgefallen waren, nach dem müden Derby zuletzt in die Partie gegen die 99ers aus Graz. 16 Sekunden waren gespielt, da musste der wiedergenesene Robin Rahm gegen den entgegeneilenden Jerry Pollastrone zupacken. Nach 48 Sekunden tauchte Brandon Alderson alleine vor dem Grazer Tor auf. In Minute vier scheiterte MacGregor Sharp aus kurzer Distanz. Die Anfangsphase war spielerisch also fest in Villacher Hand, stimmungstechnisch hatten die Steirer mit 400 Schlachtenbummlern leicht die Nase vorne.

Die 99ers wurden erstmals in Überzahl bei VSV-Schlussmann Dan Bakala vorstellig, als dieser einen Kracher von Colton Yellow Horn herunterfischte (9.). Wenig später fand auch Ex-Adler Robin Weihager per Weitschuss in Bakala seinen Meister (10.). Nach überstandener Unterzahl marschierten die Adler wieder geschlossen voran. Jerry Pollastrone nützte in Minute 13 auch einen Abstauber nach Abschluss von Blaine Down und sorgte für die völlig verdiente Führung. Diese nahmen die Gäste als Weckruf auf, kontrollierten danach zumindest das Spielgeschehen, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Auch im zweiten Überzahlspiel war Bakala nicht zu bezwingen, hielt den 1:0-Pausenstand fest.

99ers drehten das Spiel im Mitteldrittel

Im Mitteldrittel bot sich das gleiche Bild: Die Adler kamen mit viel Dampf aus der Kabine, fanden durch MacGregor Sharp (22.), Felix Maxa (23.) und Pollastrone (23.) wiederum eine Vielzahl von Chancen vor. Die 99ers mussten wieder auf die erste Überzahl warten, um ins Spiel zu kommen. Diesmal sollte eine vierminütige Strafe gegen Ex-Grazer Matt Pelech auch den Ausgleich herbeiführen. Yellow Horn schlenzte die Scheibe vom Bullykreis ansatzlos unter die Latte (27.).

Die Adler steckten den Gäste-Treffer aber sofort weg und beteiligten sich munter an einem flotten Hin und Her. Die nun zugeführte Härte forderte zur Spielmitte ihr erstes Opfer: Patrick Spannring musste das Eis nach einem harten Check an der Bande mit leichter Gehirnerschütterung verlassen (31.), dabei hatte er einen Puck ans Ohr bekommen. Eine Keilerei zwischen Down und Robin Jacobsson wurde vom Schiedsrichtergespann noch unterbunden (32.). Schier aus dem Nichts durften die Grazer plötzlich über ein gedrehtes Spiel jubeln. Nach Stellungsfehler in der VSV-Abwehr fand ein Weitschuss von Weihager den Weg in die Maschen (35.).

Souveräne Grazer spielten den Sieg nach Hause

Im Schlussabschnitt hatten die favorisierten Grazer das Spiel dann auch weitestgehend unter Kontrolle. Es dauerte sieben Minuten, bis man daraus auch Kapital schlagen konnte. Ty Loney, Sekunden vorher hatte er noch die Stange getroffen, erhöhte abermals in Überzahl aus kurzer Distanz auf 3:1 für die 99ers. Die Chance, noch einmal Feuer in die Partie zu bringen, verpasste Markus Schlacher, der nach einem Foul von Weihager selbst zum Penalty antrat und an Rahm scheiterte (51.). Drei Minuten später scheiterte der Verteidiger abermals im Doppelpack am 99ers-Keeper.

Nun war die Luft aber draußen, Graz spielte den Sieg souverän nach Hause. Den Schlusspunkt gegen nun müde Blau-Weiße setzte Matt Caito per Weitschuss, der direkt im Kreuzeck einfuhr (59.).