Daniel Oberkofler hatte die Ehre, in Danzig den Pokal für Österreichs Turniersieg bei der Euro Ice Hockey Challenge entgegenzunehmen. Der Stürmer der 99ers führte die ÖEHV-Auswahl zu Siegen gegen Dänemark (2:1 n.V.) und Polen (2:0) – das letzte Spiel war sein 100. für Österreich.

Der Pokal hat ja ziemlich schwer ausgesehen ...
DANIEL OBERKOFLER. Wir haben ihn nicht abgewogen, aber er war richtig schwer, ja.

Auch schwer verdient?
Ich hätte schon gesagt. Wir haben schon gut gespielt, auch wenn es im Endeffekt nur zwei Spiele waren, da die Partie gegen Norwegen nach einem Drittel abgebrochen wurde. Aber auch die beiden Spiele muss man gewinnen. Es war lässig, alle Spieler wiederzusehen und es waren mit Benjamin Baumgartner und Julian Payer zwei Junge von Davos dabei, die richtig gut sind. Es hat alles gepasst. Dass die Taschen nicht rechtzeitig gekommen sind, dafür kann keiner was.

Wie sehr profitieren Sie als Spieler von solchen Einsätzen?
Sehr. Das Tempo ist noch höher als in der Liga und man hat dadurch weniger Zeit, Entscheidungen zu treffen.

Bei aller Freude über den Sieg war es für Sie aber bestimmt keine erholsame Woche ...
Erholsam war es wirklich nicht, aber wir spielen alle gerne Eishockey und darum machen wir es auch. Die Rückreise am Montag war aber schon anstrengend. Wir sind um halb vier in der Früh auf und waren unterwegs. Das haben wir vorher gewusst und brauchen nicht jammern.

Einem Einsatz beim Auswärtsspiel gegen Fehervar steht nichts im Wege?
Nein, aber geh. Da hatte ich schon schlimmere Tage.

Ihre 99ers liegen dank eines aggressiven und druckvollen Spiels nach 17 Runden auf Platz eins der Liga. Können Sie die Schlagzahl halten?
Ich gehe schwer davon aus, denn wir haben das Team dafür. Die Saison ist schon zu lange, um eine Eintagsfliege zu sein. Wir sind konstant genug, die Leistung weiterhin abrufen zu können. Dass wir nicht alle Spiele gewinnen werden, ist klar, aber ich denke nicht, dass wir eine längere Phase haben werden, in der wir verlieren. Dafür sind wir gefestigt genug.

Also keine Sorge vor dem oft zitierten „Novemberloch“?
Ich weiß gar nicht, von wem das Ganze rund um das „Novemberloch“ ausgeht. Wir haben eine komplett neue Mannschaft, die meisten wissen wahrscheinlich gar nicht, was das ist. Ich lese auch nur in den Medien davon und wäre selbst nie darauf gekommen.

Kann so ein Thema, das von außen kommt, die Leistungen beeinflussen? Oder sind Eishockeyspieler zu abgebrüht dafür?
Uns beeinflusst es nicht. Wir wissen, was wir können, und auch wenn in einem Spiel einmal Entscheidungen der Schiedsrichter nicht passen, lassen wir uns nicht beirren. Dann lassen wir uns von so etwas schon gar nicht beeindrucken.

Was macht die Mannschaft heuer aus?
Wir haben eine gute Mischung und es passt von vorne bis hinten. Ich finde es auch gut, dass am Trainer festgehalten wurde. Die vergangene Saison ist oft schlechtgeredet worden, aber wir waren lange im Kampf um die Play-off-Plätze dabei, erst am Schluss ist es bergab gegangen. Das wird oft vergessen.

Es wartet Fehervar ...
Das ist nie leicht. Die haben in der kleinen, lauten Halle einen richtigen Heimvorteil. Es ist extrem unangenehm dort, aber wir hatten schon schwierigere Spiele heuer und mit dieser Mannschaft fahren wir dorthin, um zu gewinnen – aber das wollen wir immer (lacht).

Während Ihrer Heimreise aus Polen wurde Roman Mählich als Sturm-Trainer präsentiert. Lacht da Ihr Sturm-Herz?
Mir taugt es. Er hat eine Vergangenheit im Verein und weiß auch, wie es abläuft. Als Sturm-Fan fiebere ich immer mit und für mich ist er eine gute Wahl. Er hat vielleicht noch nicht sehr viele Erfahrungen als Trainer, aber er hatte auch schon Erfolg. Ich denke, das ist ein guter Schritt.