Wie macht das der EC VSV nur? Diese Frage stellen sich die Eishockey-Experten in Österreich. Seit Wochen fehlen bei den Blau-Weißen vier Stammspieler. Gestern machte Wolfgang Kromp in Linz den Block komplett. Er musste wegen Leistenproblemen passen. Doch auch das steckten die Villacher weg, zeigten, was mit Herz und Einsatz alles möglich ist. Sie mussten bei den Black Wings zumindest einen Zähler holen, um im Viertelfinale bei einem möglichen siebenten Match Heimrecht zu haben. Die Aufgabe erledigten die Blau-Weißen mit Bravour. Sie siegten 5:2, erwarten die Linzer am Dienstag zum ersten Viertelfinal-Duell in Villach.
Führung. Zu Beginn sah es so aus, als wollten die Hausherren endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison feiern. Sie agierten konzentriert, störten die Gäste früh. Gleich mit dem ersten Torschuss gingen sie auch in Führung. Leahy knallte den Puck in die Maschen. Doch nur 120 Sekunden später zeigten die "schwarzen Flügel", warum sie nur das beste Auswärtsteam der Liga sind. Die Abwehr patzte nach Noten, ermöglichte McKenna seinen ersten Treffer in der Erste Bank Liga und dem VSV den Ausgleich. Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Draustädter das Zepter in die Hand, spielten Chance um Chance heraus. Eine nützte Michael Raffl, der in Unterzahl die Führung erzielte. Als Mondou 19 Sekunden vor der ersten Drittelpause auf zwei Treffer Vorsprung erhöhte, war die Vorentscheidung schon gefallen.
Mithilfe. Daran konnte auch der kurzzeitige Anschlusstreffer der Heimischen nichts ändern. Denn wieder war es Michael Raffl, der in Unterzahl den alten Vorsprung wieder herstellte. Allerdings unter tatkräftigster Mithilfe von Linz-Goalie Westlund. Der führte hinter seinem Gehäuse den Puck, sah seinen Mitspieler ins Gesicht, spielte die Scheibe aber zu Toff. Dessen Pass schupfte Raffl ins leere Gehäuse. Ein verwandelter Penalty von Mapletoft fixierte endgültig den Erfolg.
MARTIN DERLER