Das Warten auf den ersten Punkt in der Meistergruppe geht beim WAC weiter. Allzu viel vorwerfen können sich die Wolfsberger nach dem Gastspiel bei Rapid aber nicht. Einzig die mangelnde Chancenverwertung machte die Hoffnungen auf ein so dringend nötiges Erfolgserlebnis zunichte.

In Hütteldorf standen einander zwei ersatzgeschwächte Teams gegenüber. Bei Rapid fehlten laut Klubangaben 18 Spieler aufgrund von Verletzungen, Sperren und Corona. Beim WAC wiegen die Ausfälle von Tai Baribo, Thorsten Röcher und Eliel Peretz in der Offensive schwer. Dennoch entwickelte sich vom Start weg eine spannende Partie mit Strafraumszenen auf beiden Seiten. Der WAC konnte die besseren Möglichkeiten für sich verzeichnen. Dario Vizinger spielte sich mit einer starken Bewegung auf engem Raum frei und kam kurz vor dem Abschluss noch ins Stolpern. Nikolas Veratschnig hätte allein vor Niklas Hedl sein Startelfdebüt mit dem ersten Bundesligatreffer fast schon krönen müssen.

Die Rapidler offenbarten im ersten Durchgang immer wieder Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Die daraus entstandenen Räume konnten die Wolfsberger zwar nutzen, die Chancen aber nicht. Das Toreschießen bleibt somit eine der großen Baustellen in Wolfsberg seit Beginn der Meistergruppe. Nur drei Treffer in vier Spielen sind für ganz oben deutlich zu wenig. Rapid machte es besser und ging nach der ersten schön herausgespielten Aktion durch Bernhard Zimmermann nach 38 Minuten in Führung.

In vielen Situationen fehlte auch das nötige Glück. Ein Kopfball von Mario Leitgeb landete nach rund einer Stunde nur an der Querlatte. Die anschließenden Versuche von Vizinger, Luka Lochoshvili oder Veratschnig wurden von Rapid im Gestocher erstickt. Im Gegensatz zur ersten Hälfte stand die Elf von Ferdinand Feldhofer hinten um einiges kompakter. Teilweise waren bei Angriffen der Wolfsberger acht Grün-Weiße im eigenen Strafraum zu zählen. Bei den unzähligen Eckbällen des WAC versammelten sich beinahe alle Rapidler vor dem Tor. Man begann schon früh mit dem Versuch, die knappe Führung nach Hause zu spielen.

Der Plan ging nicht auf. Zum Auftakt der Rapid-Viertelstunde konnte Vizinger den auffälligen Matthäus Taferner freispielen und der U21-Nationalspieler traf zum Ausgleich. Feldhofer nahm Ex-Barcelona-Spieler Yusuf Demir vom Feld und brachte Dragoljub Savic. Der Serbe erzielte 77 Sekunden nach seiner Einwechslung die wunderschöne, aber schmeichelhafte Führung für Rapid. Nicht verwunderlich, dass die Gastgeber die Reihen daraufhin wieder dichtmachten. Ein Kopfball von Vizinger knapp am langen Eck vorbei, der zum Schluss als Mittelstürmer agierende Dominik Baumgartner scheiterte in der Nachspielzeit mit der letzten Möglichkeit.