Dass Ferdinand Feldhofer bei Rapid auf der Bank sitzt, ist im doppelten Sinne auch dem WAC zu verdanken. Zum einen gab es die Chance, sich mit einem international spielenden Bundesligisten auf höchster Ebene zu bewähren, zum anderen sorgten die Wolfsberger mit einem 4:1-Heimsieg im Grunddurchgang für die Trennung von Vorgänger Dietmar Kühbauer.

Warum sollte man die Wiener also nicht erneut schlagen, lautet die Devise beim WAC. Die ersten Punkte in der Meistergruppe wären auch dringend nötig. „Natürlich müssen wir punkten. Das wäre aber auch so, wenn wir davor schon angeschrieben hätten“, sagt Verteidiger Michael Novak. Klappt es nicht, droht ein rein kärntnerisches Duell um Platz fünf und damit den Play-off-Rang für den letzten internationalen Startplatz. Der gilt in Wolfsberg nach der Negativserie in den letzten Wochen als so etwas wie das Minimalziel. Vom in dieser Saison zwischendurch erkämpften Rang zwei ist man sechs Punkte entfernt.
„Wir sind zur Zeit nie komplett und viele Spieler nicht in Top-Form. Da ist es schwer, in einen Lauf zu kommen“, sagt Novak, der gemeinsam mit Kapitän Michael Liendl und Christopher Wernitznig zu den in der Vorsaison von Feldhofer Aussortierten gehörte, was schlussendlich zum Abschied aus dem Lavanttal führte. Nach außen wie innen soll das überhaupt kein Thema sein. „Heute spielt der WAC gegen Rapid und nicht Feldhofer gegen was weiß ich wen. Ich habe nicht einmal daran gedacht“, sagt Novak.

Mit Dario Vizinger steht heute nur ein echter Stürmer im Kader. Nikolas Veratschnig ist die einzige wirkliche offensive Alternative. Nicht präsentieren kann sich Eliel Peretz, der angeblich auf dem Wunschzettel der Hütteldorfer steht und ein neues Vertragsangebot des WAC ausschlagen dürfte. 

Die Grün-Weißen taktieren etwas mit ihrer Kaderzusammenstellung. Coronaausfälle wurden zwar bestätigt, Namen und Anzahl aber unter Verschluss gehalten. Beim WAC misst man der Geheimniskrämerei nicht viel Bedeutung. Man nimmt, was kommt. Der eigene Matchplan steht. Erstmals in dieser Saison fehlt beim Gegner Offensivmotor und Nationalspieler Marco Grüll (Gelbsperre). Sicher kein Nachteil für die Wolfsberger.

Geht es nach den Rapidlern, können die Wolfsberger heute nicht überraschen. „Sie haben eine eingespielte Mannschaft. Größtenteils ist das der Kader, den ich noch zusammenstellen durfte. Ich kenne natürlich die Mannschaft in- und auswendig“, sagt Feldhofer.