Was den Lauf des WAC betrifft, ist die Länderspielpause vielleicht nicht zur allerbesten Zeit gekommen. Zwei Wochen sind das letzte Pflichtspiel und der gleichzeitig fünfte Sieg in Serie her. Trainer Robin Dutt sprach immer wieder von einem „Flow“, in dem sich seine Mannschaft gerade befinde. „Wir sind diesen Rhythmus mit der Pause auch aus den Monaten davor schon gewohnt. Und wir müssen uns ohnehin in jedem Spiel neu beweisen“, sagt Dutt. 

Doch die Pause brachte auch positive Effekte. Tai Baribo, der beim Hinspiel gegen die WSG einen Doppelpack erzielte, ist nach einer Adduktorenverletzung wieder mit von der Partie. Der Top-Torschütze der Lavanttaler (sechs Tore) hat sich im Training wieder sehr nahe an die 100 Prozent herangekämpft. Nicht rechtzeitig fit wurde Luka Lochoshvili, der weiter mit den Nachwehen einer Kopfverletzung kämpft. Dennoch steht dem WAC ein starker Kader zur Verfügung. „Das hat zwei Seiten. Es ist nicht schön, Spielern, die hart trainiert haben, sagen zu müssen, dass sie nicht einmal mitfahren können. Aber das gehört zum Fußball dazu. Wir wissen, dass jeder gebraucht wird“, sagt Dutt. 

So selten wie noch nie zuvor in dieser ab Platz zwei so spannenden Saison sind heute die Rollen verteilt. Der Zweite trifft auf das Schlusslicht. Bei der WSG weiß man, in welcher Form sich die Wolfsberger gerade befinden. „Wir treffen auf einen Bombengegner. Sie haben ein super Gesamtpaket und einen Trainer, der extreme Ruhe in den Verein gebracht hat“, ist Trainer Thomas Silberberger von der Entwicklung im Lavanttal angetan.

Leicht getan hat sich der WAC gegen die Wattener dennoch nie wirklich. In sieben Spielen in der Bundesliga gab es nur einen Sieg sowie drei Unentschieden. „Auch wenn uns manche als den Favoriten sehen, wird uns das heute nicht viel helfen. Die gestrigen Ergebnisse haben wieder gezeigt, wie eng diese weiterhin Liga ist“, sagt Dutt.

So oder so wird es das letzte Spiel im heurigen Jahr unter Publikumsbeteiligung sein. Die Tribünen in der Bundesliga werden wie das gesamte Land ab Montag in den Lockdown wechseln. Drei Runden (Admira und Hartberg auswärts, dazwischen Altach daheim) sind dann noch auszutragen. Auch beim WAC zeigt man neben der Enttäuschung über die Geisterspiele auch Verständnis für die Entscheidung. „Das trifft bei uns auf Rückendeckung. Wir sind dankbar dafür, dass wir überhaupt spielen dürfen“, sagt Dutt. Die Corona-Politik in Österreich unterscheide sich laut dem 56-Jährigen an sich nicht wirklich von jener in seiner deutschen Heimat. Abgesehen davon, dass Österreich, was Inzidenzen und Maßnahmen betrifft, einen Schritt voraus scheint.