1. Halbzeit: Der WAC zu Beginn in Wien Hütteldorf bemüht, die 1:8-Klatsche aus dem letzten Aufeinandertreffen mit Rapid vergessen zu machen, zeigte sich in den Anfangsminuten angriffslustig. Diese Drangphase dauerte aber nur kurz an und brachte nichts ein. Dann übernahm Rapid zunehmend das Kommando, Dejan Ljubicic wagte bei seinem 100. Bundesligaspiel den ersten Abschluss aus der Distanz. Auf der Gegenseite wurde Christopher Wernitznig nach Hereingabe von Thorsten Röcher erstmals bei Rapid-Keeper Richard Strebinger vorstellig, hämmerte den Ball aber deutlich über dessen Gehäuse (12.).

Eine  echte Glanztat vollbrachte WAC-Verteidiger Mike Novak in Minute 17, als Ex-Teamkollege Marcel Ritzmaier auf der linken Seite durchbrach, Novak seinen Abschluss aber noch in letzter Sekunde blocken konnte. Zwar fiel Rapid auch nicht wirklich etwas ein, außer den Ball um den Strafraum und im Mittelfeld zirkulieren zu lassen, aber was der WAC anbot, war noch dürftiger. Keine drei Pässe am Stück kamen an, die Wölfe ließen sich zudem zu einigen Fouls hinreißen. Bei einem Zusammenprall mit Ljubicic holte sich Wernitznig nach einer halben Stunde auch noch eine blutige Nase.

Rapid konnte mit Fortdauer der Partie sogar im WAC-Strafraum munter kombinieren, lediglich am Abschluss haperte es, Ljubicic vergab die größte Chance aus gut zwölf Metern. Und so ging es für den WAC immerhin ohne Gegentor in die Pause.

2. Halbzeit: So überschaubar die Partie vom Unterhaltungsfaktor in Halbzeit eins war, so kurios wurde es in Minute 57. Ex-WAC-Spieler Marcel Ritzmaier foulte Matthäus Taferner an der WAC-Strafraumgrenze, Dejan Joveljic führte den Freistoß aus. Allerdings schoss er dabei einen Mitspieler an und fing den Ball anschließend mit der Hand auf. Die Konsequenz? Freistoß für Rapid. Ausgerechnet durch Marcel Ritzmaier und an der schlecht gestellten Mauer vorbei zum 1:0 für die Hausherren.

Nur zehn Minuten später klingelte es aber dann doch auf der Gegenseite. Mateo Barac fällte Wernitznig im Strafraum, Michael Liendl bedankte sich mit dem Ausgleich per Elfmeter. Barac hatte sein bis dorthin gutes Spiel nun endgültig über den Haufen geworfen und rückte in ein unschönes Licht. Ein tritt gegen den am Boden liegenden Dario Vizinger ließ ihn verdient mit glatt Rot vom Feld fliegen und eröffnete dem WAC in Minute 77 die Überzahl-Chance. Dennoch hätte es fast nicht geklappt mit dem Punktgewinn im Westen Wiens. Denn fünf Minuten vor dem Ende tauchte Christoph Knasmüllner völlig alleine vor dem Tor auf, setzte den Ball aber wuchtig an die Latte. Doch in Minute 91 wurde es sogar die Führung - Cheikhou Dieng stelle nach Vizinger-Solo auf 2:1.

Damit holt der WAC erstmals seit November 2016 einen Sieg bei den Rapidlern und damit den zehnten Auswärtssieg der Saison.