Das Linzer Eishockey ist gespalten. Seit internen Streitigkeiten nach Saisonabbruch 2020 versinken die Black Wings im Chaos. Zuerst schmiss Präsident Peter Freunschlag den langjährig erfolgreichen Manager Christian Perthaler raus, dann gründete der seinen eigenen Klub. Der „EHV Linz“ buhlt nun auch zum zweiten Mal um die Aufnahme in die ICE-Liga, einige Sponsoren hätte Perthaler auf seiner Seite. Und was geschah indes bei den Black Wings? Die holten Ex-Kapitän Gregor Baumgartner als Manager, tätigten einige Fehlkäufe und schlossen den Grunddurchgang als Stockletzter ab. Querelen miteinander und mit den eigenen, normalerweise so treuen und lautstarken Fans und Gerichtsverhandlungen wegen ausgebliebener Spielergehälter inklusive. Auch die Rochade auf der Trainerbank von Pierre Beaulieu hin zu Dan Ceman brachte keine große Stabilisation. Ausgerechnet Ceman, der in Villach floppte und vor die Tür gesetzt wurde, sollte das Ruder herumreißen. Offensiv wurde man marginal stärker, defensiv teils noch löchriger. Das führte in der Folge dazu, dass Linz alleine 2021 noch fünf Spieler holte, namhafte Akteure, wie allen voran Ex-Liga-Topscorer Andrew Kozek, abmeldete.

Die Qualirunde heißt aber nicht umsonst „Hoffnungsrunde“. Denn die ist, zumindest kurzfristig und ungeachtet der Unstimmigkeiten, sportlich wieder da. Linz gewann zuletzt dreimal in Folge, so auch zum Auftakt der Qualirunde mit 4:1 bei Leader Dornbirn. „Unser defensiver Fokus ist stärker geworden und das hat aktuell Erfolg. Wir geben dem Gegner viel weniger Chancen“, freut sich Ceman.

Zwei Ausfälle bei den 99ers

Heute wollen die 99ers den kleinen Erfolgslauf der Oberösterreicher aber brechen, sogar Rang eins in der Tabelle ist drinnen. Fehlen werden Daniel Oberkofler und Dominik Grafenthin. „Wir müssen von Spiel zu Spiel so auftreten, wie zum Auftakt gegen Innsbruck“, weiß Ex-Linzer Erik Kirchschläger.