Der Direktor der norwegischen Gesundheitsbehörde hat die UEFA aufgefordert, aufgrund der Infektionsgefahr in Europa internationale Fußballspiele und Turniere abzusagen. In einem Interview mit dem Norwegischen Rundfunk NRK sagte Björn Guldvog am Montagabend: "Für eine gewisse Zeit ist es nicht so ratsam, sich bei internationalen Großveranstaltungen und Spielen zu treffen."

In einem Brief an die UEFA und den norwegischen Fußballverband (NFF) habe er empfohlen, sich die Infektionssituation genauer ansehen, sagte Guldvog. Angesichts der Infektionsraten, die man derzeit in Europa habe, sei es schwer vorstellbar, dass ein UEFA-Protokoll engmaschig genug sein könne. "Wir sehen, dass immer mehr in ihren Mannschaften infiziert werden."

Hintergrund für die Äußerung ist die Absage des Nations-League-Spiels in Rumänien am vergangenen Sonntag. Wegen eines positiven Corona-Befundes bei Galatasaray-Profi Omar Elabdellaoui war von den norwegischen Gesundheitsbehörden eine zehntägige häusliche Quarantäne für alle Nationalspieler verhängt worden.

Nun könnte das Spiel in Rumänien für Norwegen als Niederlage gewertet werden. Damit das nicht wieder passiert, soll eine "Notmannschaft" am Mittwoch in Wien gegen Österreich spielen. Guldvog hält das nicht für klug. "In Österreich gibt es ein sehr hohes Infektionsniveau, deshalb muss man damit rechnen, dass es bei denen, die dorthin reisen, zu Infektionen kommen kann."

Nils Öyvind Fisketjönn vom NFF sagte, er habe keine Bedenken. "Jeder wird bei der Ankunft getestet, und ein negativer Test ist erforderlich, bevor wir per Charterflug nach Österreich reisen. In Österreich lebt die Truppe isoliert von der Außenwelt."