Der deutsche Fußball kommt derzeit nicht zur Ruhe. Nach den Hass-Plakaten gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp und den damit verbundenen Spielunterbrechungen kam es nun auch im Unterhaus zu einem Eklat. Im Mittelpunkt stand dabei jedoch nicht der Besitzer eines Teams sondern ein dunkelhäutiger Spieler des SV Normannia Pfiffligheim. Dieser wurde im Spiel gegen die SG Freimersheim/Ilbesheim wiederholt beleidigt.

Grund genug für Trainer Markus Hornung seine Spieler vorzeitig vom Platz zu schicken. "Liebe Fans der Normannia, liebe Fußballfans, aufgrund einer rassistischen Beleidigung gegenüber einem unserer Spieler habe ich kurz vor Spielende beschlossen, das Spielfeld mit der gesamten Mannschaft zu verlassen und das Spiel somit nicht zu Ende zu spielen", schrieb der Übungsleiter in einem Brief an die Fans. Darin heißt es auch, dass "Respekt und Toleranz wichtiger als Sieg oder Niederlage sind".

Zum Zeitpunkt der beleidigenden Äußerungen war der Schiedsrichter nicht in Hörweite. Deshalb musste er die Partie abbrechen, nachdem die Spieler aus Pfiffligheim den Platz verlassen hatten. Nach dem Spiel bestätigen auch die Kicker des gegnerischen Teams die Beleidigungen.

Vor allem in Bezug auf die derzeitige Debatte im deutschen Spitzenfußball eine brisante Entscheidung. So wurden Spiele wegen Anfeindungen gegen Hoffenheims Hopp mehrfach unterbrochen. Im Pokalspiel von Hertha Berlin gegen Schalke gab es bei Beschimpfungen gegenüber dem dunkelhäutigen Spieler Jordan Torunarigha jedoch keine Konsequenzen.