Im US-Leistungssport sind einer Aufstellung der Trainer-Webseite greatcoach.com zufolge fast 1.000 Coaches wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe, Dopingvergehen oder anderer Straftaten aus dem olympischen System verbannt. Die Liste fußt auf Datenmaterial des US-Centers for SafeSport, der US-Anti-Doping-Agentur und von mehr als 50 Sportfachverbänden, meldete die US-Nachrichtenagentur AP am Dienstag.

Der US-Leistungssport war durch den Skandal um den inzwischen inhaftierten früheren Sportarzt Larry Nassardurchgerüttelt worden. Mehr als 350 Leistungsturnerinnen, darunter mehrere Olympiasiegerinnen, warfen Nassar vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Das Olympische Komitee der USA droht inzwischen mit einem Ausschluss des Turnverbandes.

Neue Präsidentin

Die Basketball-Managerin Li Li Leung soll als neue Präsidentin und Vorstandschefin den US-Turnverband nach der Affäre um den früheren Mannschaftsarzt Larry Nassar aus seiner Schieflage befreien. Das teilte der Verband am Dienstag mit. Leung war bisher in der National Basketball League (NBA) zuständig für internationale Partnerschaften. In ihrer Jugend betrieb sie Turnen selbst als Leistungssport.

Im US-Turnverband hatten mehr als 350 Athletinnen dem Mediziner Larry Nassar vorgeworfen, sie sexuell missbraucht zu haben, darunter auch die Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney, Gabby Douglas und Simone Biles. Der Arzt wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

In der Folge des Skandals musste die gesamte Führung des US-Turnverbandes gehen, darunter auch Präsident Steve Penny. Das Nationale Olympische Komitee der USA droht, die Turner auszuschließen. Viele Sponsoren zogen sich zurück. Die glücklose Penny-Nachfolgerin Kerry Perry trat im September vergangenen Jahres zurück.