Nähere Angaben zur Zahl der Spione oder zu ihren Aktivitäten hatte Teheran damals aber nicht gemacht. Der Leiter der Spionageabwehr sagte nun, bei allen 17 Verhafteten handle es sich um Iraner. Die Spione hätten in sensiblen und entscheidenden Bereichen der Sparten Atomenergie, Infrastruktur, Wirtschaft, Militär und Cybertechnologie gearbeitet. Sie wurden den Angaben zufolge von der CIA rekrutiert, als sie ein Visum für die USA beantragten oder ein älteres Visum erneuern wollten.

Das iranische Fernsehen und die Nachrichtenagentur Fars veröffentlichte Aufnahmen, die CIA-Agenten zeigen sollen, die mit den mutmaßlichen Spionen in Kontakt standen. Fars stellte teils private Fotos der mutmaßlichen Geheimdienstler auf die Internetseite, die manche der Männer gemeinsam mit Ehefrau und Kindern zeigten. Die Gesichter der Familienmitglieder wurden dabei nicht verpixelt. Die Festnahmen hätten während des vorigen iranischen Kalenderjahres, das im März endete, stattgefunden, hieß es weiter.

US-Präsident Donald Trump wies die Berichte unterdessen als falsch zurück. "Null Wahrheit. Bloß mehr Lügen und Propaganda", twitterte er am Montag. Auch US-Außenminister Mike Pompeo streute Zweifel an den Angaben des Iran: "Das iranische Regime hat ein lange Geschichte von Lügen", sagte er dem Sender Fox News. "Ich würde iranische Behauptungen über ihre Aktionen mit Vorsicht genießen."

Trump sieht unter dem Eindruck der Spionagering-Causa eine mögliche Einigung mit dem Iran indes in weite Ferne rücken. "Es fällt mir immer schwerer, ein Abkommen mit dem Iran schließen zu wollen", sagte Trump im Weißen Haus.

Die Erklärung des iranischen Geheimdienstministeriums fällt mitten in die angespannte Situation am Persischen Golf. Dort setzte der Iran in der vergangenen Woche einen britischen Tanker fest, nachdem die britische Marine Anfang des Monats vor Gibraltar einen iranischen Tanker aufgebracht hatte.

Zudem haben sich die Spannungen zwischen dem Iran und den USA verschärft, seit Trump vergangenes Jahr das Wiener Atomabkommen von 2015 einseitig aufkündigte und den Iran durch massive Wirtschaftssanktionen zu einem weiter reichenden Abkommen über sein Atom- und Raketenprogramm zwingen will.

Ende Juni hatte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die iranischen Revolutionsgarden über der Straße von Hormuz fast zu einer militärischen Konfrontation geführt. Trump stoppte nach eigenen Angaben erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff.