"Der Angriff heute behindert nur die Suche nach einem friedlichen und demokratischen Ausweg aus der soziopolitischen Krise, in der Nicaragua steckt", teilte das Oppositionsbündnis Alianza Cívica mit. Eigentlich war ein großer Protestzug durch die Landeshauptstadt Managua geplant. Weil die Polizei keine Genehmigung erteilte, sammelten sich kleine Gruppen von Demonstranten an unterschiedlichen Stellen in der Stadt.
Die Opposition fordert von der Regierung die Freilassung von rund 800 Demonstranten, die seit dem 18. April 2018 festgenommen worden seien, ein Ende der Repressionen sowie Neuwahlen. Der seit zwölf Jahren amtierende Präsident Ortega hat sich zum autoritären Alleinherrscher entwickelt. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen die Demonstranten vor, regierungstreue Paramilitärs verfolgen immer wieder Anhänger der Opposition.
Nach Angaben der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) kamen bei den Protesten bisher mindestens 325 Menschen ums Leben. Die Regierung beziffert die Zahl der Todesopfer auf 199, Oppositionsgruppen auf über 550.