Trauer um einen großen Bariton: Sein Gesangsstudium hatte Rudolf Holtenau zunächst in Linz begonnen, bevor er 1952 nach Wien wechselte, wo er das Rüstzeug für seine Profession perfektionierte. Auf die ersten Einsätze als Konzertsänger ab Ende der 1950er-Jahre folgten die Bühnenengagements. Holtenau war zunächst in Klagenfurt zu erleben, bevor Engagements in zahlreichen deutschen Städten wie Regensburg, Bielefeld oder Essen und Ende der 1970er-Jahre auch in Graz folgten. Ein Schwerpunkt lag auf dem deutschen Repertoire und hier vornehmlich auf Richard Wagners Oeuvre.

An der Wiener Staatsoper war Rudolf Holtenau unter anderem im "Fliegenden Holländer" zu erleben, den er erstmals 1974 im Haus am Ring sang. In Folge war Holtenau hier auch für weitere Partien wie den Hans Sachs in den "Meistersingern von Nürnberg", den Amfortas im "Parsifal" oder den Kurwenal in "Tristan und Isolde", aber auch den Jochanaan in Strauss' "Salome" verpflichtet.

Die Karriere führte Holtenau darüber hinaus in beinahe jeden der großen Musiktempel - vom La Monnaie in Brüssel über das Teatro Liceu in Barcelona, vom La Fenice in Venedig bis zur Deutschen Oper Berlin. Nach dem Ende der eigenen aktiven Bühnentätigkeit gab Holtenau, der Vater des ORF-Moderators Arwid Holtenau, sein Wissen schließlich als Gesangslehrer an die junge Generation weiter.