Das stetige Voranschreiten des Insektensterbens führt zu einem massiven Verlust unserer Artenvielfalt. Wolfgang Paill, Leiter des Naturkundemuseums, warnt: „Wir haben eine Biodiversitätskrise, die uns alle betrifft.“ Die neue, zuvor in Bonn gezeigte Schau wurde durch Objekte aus den naturkundlichen Sammlungen des Joanneums ergänzt und stellt vor allem die Fliege in den Mittelpunkt. Denn die zu den Zweiflüglern zählenden Fliegen spielen, neben zahlreichen anderen Insekten, eine wichtigere Rolle, als weithin bekannt ist. Zu sehen ist die Ausstellung bis 11.08.2019.

Mit den Worten „Insekten sind vielleicht nicht die großen Sympathieträger, aber sie sind umso wichtiger für unsere Umwelt“, eröffnete Wolfgang Muchitsch, wissenschaftlicher Direktor des Universalmuseums Joanneum, die Sonderausstellung The Fly im Grazer Naturkundemuseum. Die naturwissenschaftlich-künstlerische Schau zeigt, wie wichtig, nützlich und auch schön verschiedene Fliegen- und andere Insekten sind. Neben ihrer vermutlich bekannten Bestäubungsfunktion sind Insekten auch Nahrung für größere Tiere, sie kümmern sich durch Verwertung von Aas und Laub um das „Recycling“ in der Natur und reinigen unsere Gewässer, teilweise sogar das Trinkwasser.

Insekten Lebensraum bieten
Selbst in Alltagssituationen wird dieses Insektensterben ersichtlich. Denn auch wenn es so manche Autofahrer/innen freut, wenn sich heutzutage weniger tote Insekten als früher auf der Windschutzscheibe sammeln, ist diese Tatsache alarmierend. Mit den Grünflächen verschwinden auch die Insekten. Politische Maßnahmen wie die Begrünung der Stadtflächen sollen die Artenvielfalt wiederaufleben lassen. „Wir alle können als Stadtbewohner/innen sowie als Konsumentinnen und Konsumenten jeden Tag zum Erhalt unserer Arten beitragen. Durch das, was wir essen, wie wir unsere Mobilität definieren oder wie wir mit unseren Ressourcen umgehen – The Fly ist eine kleine Ausstellung, behandelt aber ein riesiges Thema“, resümiert Umweltstadträtin Judith Schwentner.

Gruppenfoto, v.l.n.r.: Alexia Getzinger (kaufmännische Direktorin UMJ), Judith Schwentner (Umweltstadträtin Stadt Graz), Natalie Port (Künstlerin und Kuratorin), Wolfgang Paill (Leiter Naturkundemuseum) und Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Direktor UMJ)