„Die Möglichkeit, aus einem Stück Metall, dem sogenannten Rohling, ein komplexes Werkstück entstehen zu lassen, hat mich von Anfang an begeistert“, erzählt Heinz Fellner mit leuchtenden Augen.

Der Zerspanungstechniker ist seit 1996 bei der Firma Maschinenbau Koller tätig. Angefangen hat alles mit seiner Lehrausbildung zum Werkzeugmaschineur (heute Zerspanungstechniker). Nach seiner LAP blieb er im Unternehmen und wurde Spezialist im Bereich des CNC-Drehens. Er bediente fast alle Drehmaschinen im Betrieb, von den kleinen bis zu den großen, unter anderem die Karussell-Drehmaschine. Als ihm die Stelle als Meister angeboten wurde, war für ihn klar, dass das eine Herausforderung war, die er annehmen wollte. Jeweils freitags und samstags drückte er die Schulbank in der Meister- und Unternehmensschule, unter der Woche arbeitete er aber bereits in seiner neuen Position.

Heute arbeitet Heinz in der Terminplanung, Prozessoptimierung und als Lehrlingsausbildner.  An Lösungen für und mit dem Kunden zu arbeiten, neue Wege zu finden, die hohe Qualität im Unternehmen permanent garantieren zu können und mit einem Team zusammenzuarbeiten, in dem man sich untereinander kennt und man sich aufeinander verlassen kann, machen den Beruf für ihn spannend.

Heinz Fellner ist seit 1996 Teil der Maschinenbau Koller-Familie
Heinz Fellner ist seit 1996 Teil der Maschinenbau Koller-Familie © Stefan Nadrag

Starke Lehre im Haus

Aber auch die Lehrlingsausbildung ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Mit seinen Kollegen begleitet er die Lehrlinge vom ersten Kennenlerngespräch bis zur Lehrabschlussprüfung zum Zerspanungstechniker. In der betriebseigenen Lehrwerkstätte mit einem eigenen Maschinenpark lernen die Lehrlinge den Umgang mit Metall, das Drehen, Fräsen und Schleifen. An Lehrstücken kann stressfrei geübt und Wissen gefestigt werden und bei Fragen steht ein Lehrlingsausbildner oder jemand aus dem Team immer zur Verfügung. Es wird auf die Stärken und Schwächen jedes einzelnen eingegangen. Wenn etwas für jemanden schwierig ist, bekommt er mehr Zeit oder es wird gemeinsam nochmals durchbesprochen. Nach 3 ½ Jahren ist die Lehre zu Ende und schließt mit der LAP ab. Aktuell sind 13 Lehrlinge bei Maschinenbau Koller und 8 Lehrlinge im Schwesternbetrieb in Lannach beschäftigt.

Die eigene Lehrwerkstätte ist für das Unternehmen sehr entscheidend, weil die hohe Qualität der Ausbildung so garantiert werden kann.

Unsere im September 2021 neu eingetretenen Lehrlinge
Unsere im September 2021 neu eingetretenen Lehrlinge © Stefan Nadrag

Mehr Lebensqualität für die Mitarbeiter dank 4-Tage-Woche

Seit 4. Oktober haben sowohl die Angestellten im Büro als auch die Teams an den Maschinen, die im Zweischichtbetreib arbeiten, die Möglichkeit aus verschiedenen Arbeitszeitmodellen zu wählen: die 4-Tage-Woche, die Kombination aus 4- und 5-Tage-Woche, dem Modell RESI und der klassischen 5-Tage-Woche.

„Wir wollten unseren Mitarbeitern einen Mehrwert bieten und man hat sofort gemerkt, dass viele damit eine echte Freude haben“, berichtet Geschäftsführer Wolfgang Grabner von den ersten Rückmeldungen des Teams. Zu seinem Glück gezwungen wird dabei niemand, jeder entscheidet für sich, in welchem Modell er arbeiten möchte.

Die Gesamtwochenarbeitszeit mit 38,5 Stunden ist bei allen Modellen gleich und dadurch entsteht bei keiner Variante ein finanzieller Nachteil. Gut ­ausgearbeitete Anwesenheitskonzepte ermöglichen es, dass Zeiten für Warenausgabe, Lieferungen, Besprechungen und Anfragen in gleicher Form bestehen bleiben. Dadurch ändert sich für Kunden und Lieferanten im Ablauf nichts.

Ein Wechsel des Modells ist einmal im Jahr möglich. Bei BVT in Lannach, dem Schwesterbetrieb von Maschinenbau Koller, werden die flexiblen Arbeitszeitmodelle übrigens mit 1. Jänner 2022 eingeführt.

Die beiden Geschäftsführer Josef Kranabetter (links) und Wolfgang Grabner
Die beiden Geschäftsführer Josef Kranabetter (links) und Wolfgang Grabner © Stefan Nadrag

Qualitätsarbeit im Qualitätsbetrieb

Maschinenbau Koller ist zertifiziert für Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung nach EN9100 und der damit kontinuierlichen Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements. Aber auch die Bearbeitung von Teilen für sonstige Branchen wie Schienentechnik, Schiffsbau, Kraftwerke, Motorsport, Industrieanlagen, Maschinenbau und Bergbaumaschinen gehört zum Leistungsspektrum dazu.

Große Bauteile mit bis zu 10 m Länge und einem Gewicht von 60 Tonnen können hier bearbeitet werden.

Die Metallbearbeitung beinhaltet CNC-Fräsen und -Drehen, Schleifen, Sägen sowie hochpräzises Messen. Bei den Werkstücken geht es um 1000stel Millimeter Genauigkeit. Durch die Größe (85 Mitarbeiter bei Koller, 65 im Schwesternbetrieb BVT Lannach), das breite Produktportfolio sowie höchste Qualitätsansprüche ist die Firma Koller krisensicher aufgestellt.

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