Der Abbau der Hypo Alpe Adria mündet nun in den verschiedenen Rest-Teilen in Kündigungswellen, die allein am Standort Klagenfurt mehrere hundert Personen betreffen. Akut hat die Hypo Bad Bank Heta beim Arbeitsmarktservice (AMS) in Klagenfurt 100 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet.

Von noch rund 400 Mitarbeitern wird daher 2016 in der Abbaubank jeder vierte Mitarbeiter gekündigt. Mit der erfolgten Anmeldung können die Kündigungen rechtswirksam ab 3. März ausgesprochen werden. „Wir versuchen, den Abbau so fair als möglich zu gestalten“, bestätigte ein Heta-Sprecher den Personalschnitt, der mit einem Sozialplan verbunden ist.

Wie mit dem Betriebsrat vereinbart, würden Mitarbeitergespräche Mitte März beginnen. „Die Mitarbeiter werden auch nicht alle gleich gehen, der Abbau ist über das Jahr verteilt vorzunehmen und soll bis Anfang 2017 umgesetzt sein.“

Keine Stellungnahme vom Betriebsrat

„Wenn wir unser Ziel, Abbau bis 2020, erreichen wollen, brauchen wir Mitarbeiter, die diesen schwierigen Weg mit uns gehen. Die Nachteile für die Mitarbeiter sind so weit als möglich vom Sozialplan abgedeckt, zumindest für die langjährigen Mitarbeiter. Jeder Schritt ist mit dem Betriebsrat besprochen und abgestimmt.“ Der Betriebsrat war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Schon im Vorjahr hat die Heta ihren Personalstand um 150 Leute verringert. In einer Heta-Arbeitsstiftung sind bisher erst acht Mitarbeiter angemeldet, berichtet das AMS. Etliche der Heta-Mitarbeiter hatten das Angebot vorgezogen, in die Balkan-Hypo-Alpe-Adria zu wechseln, die der US-Hedgefonds Advent billig um 200 Millionen Euro gekauft hatte.

Sie kamen vom Regen in die Traufe. Da die österreichische Zentrale der „Balkan-Hypo“ von den Amerikanern von Klagenfurt nach Wien verlegt wird, meldete sie – bereits im Dezember – ebenfalls 100 Kündigungen beim AMS an. Von 194 Mitarbeitern in Klagenfurt soll nur noch ein Servicecenter mit 60 Leuten bleiben.

Ernst wird es mit dem Personalabbau auch in der einstigen Hypo Österreich, die bereits 2013 um 65 Millionen Euro an den britisch-indischen Investor Sanjeev Kanoria verkauft wurde. Die jetzige Austrian Anadi Bank will 2016 ca. 80 Mitarbeiter abbauen.

Die geballten Kündigungswellen erschweren die Jobaussichten für die Betroffenen – „obwohl das hochqualifizierte Personen, zumeist Akademiker sind“, so Peter Wedenig vom AMS Kärnten.

Um ihren Job bangen auch die 300 Mitarbeiter der Hypo Italia, die nur mit hohen Kreditnachlässe zu Lasten der Heta überlebte und deren Chef nun abtrat, weil Österreich auf Abbau besteht.

ADOLF WINKLER