"Man könnte Hunde und Schweinchen als Haustiere züchten und mit ihnen Spaziergänge in der Umgebung ihrer Zentren, Moscheen und beliebten Picknickplätze unternehmen", schlägt der Parlamentsabgeordnete Okamura vor. Den Besitzern von Gasthäusern empfiehlt er, diese zur Beleidigung der Muslime etwa in "Zum braven Hund" oder "Zum lustigen Schweinchen" umzubenennen.

Außerdem sollten die Tschechen nicht in Geschäften mit muslimischen Verkäufern einkaufen, so Okamura, dessen Vater aus Japan stammt, in seinem an die Boykottmaßnahmen der Nazis gegen die Juden gemahnenden Aufruf. Auch sonst solle man keine Geschäfte mit Muslimen machen, weil dies eine "Nebenquelle der Finanzierung des Aufschwungs des Islam ist". "Jeder gekaufte Kebab ist nur ein weiterer Schritt in Richtung Burkas", meint Okamura, dessen Partei sich damit immer mehr als ausländer- und Roma-feindlich positioniert.

Schließlich rät der Politiker, Handelsketten und Restaurants, die sich Muslimen "anbiedern, indem sie Halal-Gerichte anbieten", links liegen zu lassen. Auch diese unterstützten indirekt das Erstarken von Islamisten "bei uns". Listen mit den Namen solcher Geschäfte und Restaurants könnten veröffentlicht werden.

Okamura fürchtet wegen des Textes keine Probleme mit der Justiz. Er habe "alles mit Juristen abgesprochen", sagte er dem Nachrichtenportal novinky.cz. Okamuras Partei hatte 2013 bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 6,9 Prozent der Stimmen erhalten und so auf Anhieb den Einzug ins Abgeordnetenhaus geschafft. In aktuellen Wählerumfragen liegt die Partei jedoch klar unter der Fünf-Prozent-Wahlhürde.

Der Anteil der Muslime in Tschechien ist gemessen an den gesamten 10,5 Millionen Einwohnern im Vergleich zu anderen Staaten Europas nicht hoch. Laut Statistik leben rund 11.500 Muslime in Tschechien.

In den vergangenen Monaten gab es aber eine Debatte über den Islam und ein mögliches Kopftuchverbot. Einer der Gründe war die wachsende Anzahl an Beschwerden über das Verhalten arabischer Gäste in der nordböhmischen Kurstadt Teplice (Teplitz). Dortige Bewohner beschwerten sich über Störungen der Nachtruhe und verschmutzte Parks, nachdem dort von den Gästen häufig Picknicks abgehalten wurden.