Sie sind als Chef der blauen Wirtschaft in Wien abgesetzt worden.  Treten Sie jetzt aus der FPÖ aus?
KARL BARON:
Man wollte mich mehr nicht, weil ich nicht auf Linie war. Ich schaue mir die Entwicklung in den nächsten Tagen und Wochen an.

Sie sind ja FPÖ-Gemeinderat in Wien. Bleiben Sie das oder werden Sie wilder Abgeordneter?
Ich bin Mitglied des freiheitlichen Klubs, und daran ändert sich jetzt einmal nichts.

Ist an dem Gerücht, dass Sie Strache ihr Mandat überlassen wollen, was dran?
Ich bleibe im Gemeinderat, wir werden sehen, wie es im nächsten Jahr weitergeht.

Befördern Sie nicht die Parteispaltung?
Das Gegenteil ist der Fall. Um eine Spaltung zu verhindern, habe ich vorgeschlagen, dass man Strache kandidieren lässt. Jedes freiheitliche Mitglied soll die Möglichkeit haben, beim Landesparteitag anzutreten. Das hat die CDU und die SPD auch so gemacht. Wenn man eine Spaltung verhindern will, geht man anders vor, als es die Parteispitze heute getan hat. 

Warum halten Sie an Strache fest?
Ich verstehe nicht, warum man einen in der Bevölkerung so beliebten Politiker von den Wahlen fernhalten will. Das sind Methoden, die nur in Bananenrepubliken gang und gäbe sind, dass ein gefährlicher Gegenspieler zu den Wahlen nicht zugelassen wird. 

Die Vorwürfe gegen Strache sind aber schwerwiegend?
Ibiza war eine blöde G’schicht. Das war eine von langer Hand geplante, kriminelle Aktion. Bei Ibiza kommt nichts raus. Dieselben Leute, die in Ibiza am Werk waren,  haben eine Spesenaffäre vom Zaun gebrochen, die keine ist.  Ein Tasche voll mit Geld, das kann jeder konstruieren. Die Vorwürfe sind so dämlich, dass das die Leute längst durchschaut haben.

Sollte an den Vorwürfen was dran sein, müsste Strache  die Konsequenzen ziehen?
So gut kenne ich ihn, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass er solche Sachen gemacht hat. Da ist nichts dran.