Heinz-Christian Strache, bisher Österreichs erfolgreichster Ex-Politiker in den sozialen Medien, stößt zunehmend auf Widerstand.

Während seine offizielle Facebook-Seite "HC Strache" seit letzten Wahlaufrufen am Sonntag still hält, hat sich Strache auf seinem persönlichen Profil "Heinz-Christian Strache" am Sonntagabend nach mehreren Stunden der Schockstarre zu Wort gemeldet - mit einem Video des steirischen FP-Chefs Mario Kunasek.

Straches Kommentar dazu: "Richtige Worte.... Ein trauriger Tag.... Aber es geht weiter.... Danke für Eure Unterstützung und FPÖ-Stimme!"

In den Kommentaren wird Strache, der bisher immer auf eine recht loyale Fangemeinde bauen konnte, aber auch selbst heftig attackiert:

"Gratuliere Sie und Gudenus haben die Partei fast zerstört und es ist wie immer die Gier nach Macht und noch mehr Macht und Geld! In meinen Augen sind Sie ein Pharisäer! Egal was Sie für die Partei geleistet haben, gibt Ihnen aber nicht das Recht sie zu zerstören"

"Herr Strache hat die FPÖ. Verraten und geschadet und solange Strache und seine frau nicht ausgeschlossen werden ist FPÖ unglaubwürdig und unwählbar leider"

Lieber HC,am besten wäre es DU würdest selbst aus der Partei gehen,und deine Frau auch.Ihr habt einen kleinen Sohn,der euch braucht,alles Gute für euch

Solche und ähnliche Kommentare finden sich zuhauf unter Straches Post. Alleine sind die User mit solcherlei Einschätzungen nicht:

"Hätte Strache nach Ibiza das gleiche getan wie Gudenus, wäre uns das erspart geblieben", sagte etwa der niederösterreichische FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl. Gudenus war direkt nach Ibiza aus der Partei ausgetreten und hatte sich im Wahlkampf nicht zu Wort gemeldet.

Der steirische Parteichef Mario Kunasek sprach sich als erster offen für den Parteiausschluss Straches aus, sollten sich die Vorwürfe in der Spesenaffäre erhärten. "Wenn das stimmt, sehe ich keine andere Möglichkeit. So leid es mir tut."

Auch auffällig: Auf der offiziellen Seite "HC Strache" wird der Namensgeber nicht mehr als Politiker geführt sondern als "Marke" kategorisiert. Mit fast 800.000 Fans war die Seite viele Jahre lang eines der wirkungsvollsten Propagandamedien der FPÖ. Mit dem Auftauchen der Spesenvorwürfe hatte Strache die Hoheit über die Seite an die Partei abtreten müssen.