Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat den Besuch im Weißen Haus bei US-Präsident Donald Trump hinter sich. Im Mittelpunkt standen die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Europa. Vizepräsident Mike Pence und Außenminister Mike Pompeo sowie Energieminister Rick Perry stießen nach einem 15 Minuten langen Vier-Augen-Gespräch dazu. Am Abend folgt das Dinner mit Ivanka Trump und Jared Kushner.

Der Vorabend stand im Zeichen des Treffens von Kurz mit Pompeo. Kanzler Kurz ist der erste österreichische Regierungschef seit 13 Jahren zu Gast im Weißen Haus. Er wird bei seinem Besuch von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer und dem Nationalratsabgeordneten Martin Engelberg (beide ÖVP) begleitet. 

21:37 Uhr: Empfang beim Botschafter

Um Mitternacht unserer Zeit, 18 Uhr Ortszeit, wird die österreichische Delegation zu einem Empfang bei Botschafter Wolfgang Waldnerund seiner Frau erwartet. Danach geht es für den Bundeskanzler weiter zu einem privaten Abendessen mit Ivanka Trump und Jared Kushner.

21:16 Uhr: Abschied aus dem Weißen Haus

Und schon ist er wieder vorbei, der große Moment: Trump verabschiedet Kurz am Eingang zum Westflügel, wo er ihn bei seinem Eintreffen begrüßt hatte.

21:10 Uhr: Entscheidung über Zölle noch offen

US-Präsident Donald Trump will seine Entscheidung über die Einführung höherer Importzölle für Autos nach eigenen Angaben davon abhängig machen, ob ein Handelsabkommen mit der EU erzielt wird. Seine Regierung prüfe neue Strafmaßnahmen, bestätigte Trump im Weißen Haus zum Auftakt des Treffens mit Kurz. Er sei weiter an einer Einigung mit der EU interessiert. Der Bericht des Handelsministeriums müsse dem nicht zwangsläufig im Wege stehen. "Wenn wir aber keinen Deal machen, dann kommt es zu den Zöllen", so Trump. 

21:08 Uhr: Handelsbeziehungen im Fokus

Trump sagte, dass es "ziemlich gute Handelsbeziehungen" zwischen den USA und Österreich gebe, "und das ist es, worüber wir heute sprechen werden". Kurz wies darauf hin, dass sich Österreich "im Herzen der Europäischen Union" befinde und es bei dem Treffen nicht nur um bilaterale Beziehungen gehe, sondern auch um jene zwischen den USA und der EU. 

20:53 Uhr: Ein junger Kerl

"Sie sind ein junger Kerl", zollte der 72 Jahre alte Donald Trump dem um 40 Jahre jüngeren Sebastian Kurz Tribut - was sogleich auch die Runde unter den US-Journalisten machte:

Ein "very young leader" sei Kurz, meint Trump. "Sie sind ein junger Mann, was ziemlich gut ist." Kurz fügte mit erhobenem Zeigefinger hinzu: "Aber das Problem mit dem Alter wird von Tag zu Tag besser." 

20:40 Uhr: Engelberg postet Fotos der Kurz-Gruppe

Der Nationalratsabgeordnete Martin Engelberg (ÖVP) hat via Facebook Fotos von der Anfahrt der österreichischen Delegation gepostet. Ein Foto wie von einer Klassenfahrt.

20:35 Uhr: Bei der Begrüßung twittert Trump Mauerbau

Während Donald Trump Sebastian Kurz im Weißen Haus begrüßt, schickt sein offizielle Twitter-Account Bilder vom Mauerbau in New Mexico.

20:30 Uhr: CBS twittert den Handshake mit Trump

Der US-Sender CBS hat die Begrüßung von Kurz und Trump getwittert. Darin ist auch der Handschlag zwischen den beiden Politikern zu sehen.

20:04 Uhr: Hinter verschlossenen Türen

Sebastian Kurz will die Bemühungen zur Abwendung eines Handelskriegs zwischen den USA und Europa in den Mittelpunkt des Treffens stellen. Der Kanzler hatte sich vorab auch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker über die Linie verständigt. Von Trump wird vermutlich auch die Frage der Rücknahme von IS-Kämpfern in Syrien angesprochen werden - er hatte dies in den letzten Tagen thematisiert.

19:58 Uhr: Eintrag ins Gästebuch

Kurz trug sich zunächst im Roosevelt Room ins Gästebuch ein, ehe im Oval Office das Vier-Augen-Gespräch mit Trump begann. Es ist für rund 15 Minuten anberaumt, dann stoßen die anderen dazu.

19:45 Uhr: Kurz trifft Trump

Jetzt ist es soweit: Der österreichische Bundeskanzler trifft US-Präsident Donald Trump. Pünktlich begrüßten sich die beiden am Eingang zum Westflügel des Präsidentensitzes.

19:28 Uhr: Kampf dem Antisemitismus

Beim Treffen mit Rabbi Schneier um 18 Uhr unserer Zeit betonte Kurz, im Kampf gegen den Antisemitismus in Österreich und in Europa dürfe es kein Nachlassen geben.

19:06 Uhr: Großes Aufgebot

In einer guten halben Stunde geht es los. Der US-Präsident, sein Vize und zwei Minister sowie hochrangige Berater sind dabei, das Interesse an Österreichs jungem Kanzler ist offenbar groß. Möglicherweise hat die Kurz-Regie damit gar nicht gerechnet, denn der Kanzler hat auf seiner Seite "nur" den Wirtschaftskammerpräsidenten und einen ÖVP-Abgeordneten zu bieten.

19:00 Uhr: Rätselraten zu Waltz

Kommt er oder kommt er nicht zum Empfang, den Botschafter Wolfgang Waldner zu Ehren des Kanzlers organisiert? Auf die Einladung hat Österreichs Paradeschauspieler Christoph Waltz jedenfalls nicht reagiert. Waltz hatte sich zuletzt in einem Interview mit der "Welt" kein Blatt vor den Mund genommen und die politische Entwicklung in Österreich als "besorgniserregend" bezeichnet und erklärt, er leide persönlich darunter. Auch ob "Arnie" Schwarzenegger dem Kanzler in Washington die Ehre erweist, ist noch unsicher - auch wegen der Schneefälle, die so manche Straße  in eine Eispiste verwandelte.

18:47 Uhr: Tuchfühlung mit Japan

Vor wenigen Stunden hat Donald Trump mit einem Politiker telefoniert, den Kurz gerade erst getroffen hat, Japans Regierungschef Shinzo Abe. Thema war der Nordkorea-Konflikt vor dem Gipfeltreffen mit Kim Yong-un Ende Februar.

18:39 Uhr: Kurz als Merkel-Gegenspieler

US-Medien porträtieren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump als "Hardliner" in Migrationsfragen und jüngsten Regierungschef Europas, der dennoch alles andere als ein "Politneuling" sei. ABC News erwähnt, dass Kurz eine Koalition mit der FPÖ gebildet hat, die von früheren Nazis gegründet worden sei. Kurz trage mit seiner Politik dazu bei, dass Europa noch weiter nach rechts drifte. Er wird auch als "aktiver Kritiker" der deutschen Kanzlerin Angela Merkel porträtiert.

Den Empfang für Kurz hat auch der CBS-Korrespondent im Weißen Haus, Mark Knoller, angekündigt. Er weist darauf hin, dass Trump am Tagesplan inklusive Treffen mit Kurz festhält, trotz des starken Schneefalls, der die Regierungstätigkeit heute beeinträchtigt.

17:30 Uhr: Politikexperte: Trump wird dominieren

In einem Hintergrundgespräch betonte der US-amerikanische Außenpolitikexperte Peter Rough, dass Trump beim Besuch von Kurz  dominant auftreten wird und in der Themensetzung sprunghaft. "Er wird dominant sein. Er wird zeigen, dass er die Kontrolle hat", sagte der Washingtoner Politologe der Denkfabrik "Hudson Institute" vor den mitgereisten österreichischen Journalisten. Es könne also durchaus sein, dass Trump in einem Augenblick einen Gegenbesuch zusage und kurz darauf erwähne, "dass das Handelsdefizit nicht in Ordnung ist". Rough wird der republikanischen Partei des US-Präsidenten zugerechnet. Allerdings sei der transatlantische Graben unabhängig vom jetzigen Präsidenten tief. Rough geht davon aus, dass die aktuellen Meinungsverschiedenheiten über Trumps Zeit hinausragen werden.

16:30 Uhr: Pence ist auch dabei

Jetzt steht die Delegation von Trump fest. Österreichs Botschafter in den USA, Wolfgang Waldner gibt die Teilnehmer der Gastseite bekannt. Neben dem US-Präsidenten werden also nach dem Vieraugengespräch mit dem Kanzler Vizepräsident Mike Pence, Energieminister Rick Perry, Außenminister Mike Pompeo, Stabschef Mick Mulvaney, Sicherheitsberater John Bolton und Wirtschaftsberater Larry Kudlow Platz nehmen.

16:00 Uhr: Space-Cowboy

Vor dem Treffen mit Kurz meldet sich der US-Präsident gleich noch einmal mit einer Aufsehen erregenden Meldung aus dem Oval Office. Seine Regierung will eine Weltraumarmee schaffen. Dies jedenfalls ließ er das Verteidigungsministerium wissen. Dies sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur "Space Force" heißt es in Trumps Dekret an das Pentagon.

15.30 Uhr: Trump ist bereits im Oval Office

Der Gastgeber ist schon im Büro. Am Tag, an dem er den Kanzler empfängt, nominierte er den Juristen und stellvertretenden Verkehrsminister Jeffrey Rosen als Nachfolger für den scheidenden Vize-Justizministers Rod Rosenstein.

15.15 Uhr: Besuch exakt am Jahrestag

Der Blick in den Kalender verrät es: Kurz besucht Trump exakt am selben Tag wie Franz Vranitzky Georg H. W. Bush vor 29 Jahren. Seine Visite war damals bereits der dritte Besuch des sozialdemokratischen Bundeskanzlers im Weißen Haus und es sollten noch zwei weitere Folgen.

15.00 Uhr: Schneesturm über Washington

Dichter Schneefall begrüßt den Kanzler bei seinem Besuchstag im Weißen Haus. Das Thermometer zeigt einen Grad unter Null - natürlich in Celsius und nicht in Fahrenheit wie in den USA üblich. Sebastian Kurz braucht also Mantel und festes Schuhwerk. Und auch die Aussichten sind nicht viel besser: Am Nachmittag soll der Schnee in Regen übergehen. Am Donnerstag werden dann wieder 13 Grad Celcius erwartet in der US-Hauptstadt und strahlender Sonnenschein - wie übrigens schon bei der Ankunft am Dienstagnachmittag Ortszeit.

14.30 Uhr: Der Kanzler beginnt seinen Trump-Tag

In Washington startet der Tag der österreichischen Delegation mit einem Briefing zum Ablauf. Dann folgt ein Treffen mit Polit-Experten Peter Rough vom Hudson-Institut zum Thema „Transatlantische Beziehungen”.