Die Freude und der Stolz waren dem Dorfbürgermeister ins Gesicht geschrieben, als er 2013 für das Team Stronach Teil der Salzburger Landesregierung wurde. Für eine ganze Funktionsperiode hat es letztlich aber nicht gereicht. Nach seinem Rücktritt im Jänner ist Hans Mayr nun zurück in der Politik und kämpft mit seiner Salzburger Bürgergemeinschaft (SBG) am 22. April um den Einzug in den Landtag.

Der umtriebige Verkehrs- und Wohnbaulandesrat hatte vom Start 2013 weg ein hohes Tempo an den Tag gelegt. Mayr suchte intensiv Kontakt zu den Medien und fehlte bei kaum einer Eröffnung eines gemeinnützigen Wohnbauprojekts oder Kreisverkehrs. Der 57-Jährige sah sich gerne als "Macher" - und wurde vielfach über Parteigrenzen hinweg geschätzt. Er identifizierte sich mit seinen Ressorts, auch wenn ihm der Spagat zwischen seinen Überzeugungen und den Wünschen der Koalitionspartner nicht immer leicht fiel.

Im Jänner dieses Jahres endete seine Regierungskarriere aber recht abrupt nach einer Spendenaffäre. Nach anfänglichem Dementi musste der Wohnbaulandesrat zugeben, dass seine Partei Spenden aus der Baubranche erhalten hatte. Zwei Unternehmen, bei denen auch ein Bezug zur Wohnbauförderung herstellbar war, hatten je 1.000 Euro überwiesen. Mayr hatte so lange herumgedruckst, wer konkret zu seinen Unterstützern gehört, bis er das Vertrauen seiner Regierungspartner verspielt hatte und zurücktreten musste. In der Kommunikation habe er Fehler gemacht, räumt Mayr im Nachhinein ein. Nach einer kurzen Absenz, in der er seine Wunden leckte, ist er nach dem Motto "Jetzt erst recht" als Spitzenkandidat seiner Liste zurück und wirbt um Unterstützung.

Von der ÖVP zum Team Stronach

Das politische Handwerk hat der begeisterte Flügelhornspieler und langjährige Obmann der Trachtenmusikkapelle in seiner Heimatgemeinde Goldegg gelernt. Von 2008 bis 2013 war er für die ÖVP Bürgermeister. Doch das war dem ehrgeizigen Politiker zu wenig. Als sein Wunsch, Bezirksobmann der ÖVP zu werden, von der Parteispitze übergangen wurde, nutze er die Gunst der Stunde, als Frank Stronach auf der politischen Bühne erschien. Mayr erzählt die Geschichte freilich anders: Er sei nicht damit einverstanden gewesen, dass die ÖVP in der Regierung eine Mitverantwortung am Salzburger Finanzskandal von sich geschoben habe. Wie auch immer: Im Februar 2013 trat er aus der ÖVP aus und wurde Spitzenkandidat für das Team Stronach.

Dieses erhielt 2013 bei der Landtagswahl 8,3 Prozent und drei Mandate - und wurde schließlich zum dritten Partner einer Koalition von ÖVP und Grünen. Während er mit seiner jovialen Art in der Regierung durchaus für harmonische Stimmung sorgte, gelang es ihm nicht, die Partei zusammenzuhalten. Das Team Stronach bröckelte im Streit auseinander, Mayr wurde schließlich parteifreier Landesrat.

Privat ist Mayr verheiratet und Vater dreier Kinder. Bis zu seinem Einzug in die Landesregierung war er Banker, nach Abschluss der Handelsschule arbeitete er sich bis zum Filialleiter hoch.

Gerne würde er in der Landespolitik bleiben. Und auch wenn der Gram auf die Grünen groß ist, weil sie ihn bei der Spendenaffäre fallen gelassen haben, könnte er sich ein Regierungsamt selbst in einer Koalition mit ÖVP und Grünen noch einmal vorstellen.