Nur rund 61 Prozent der österreichischen Bevölkerung ist vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut Experten ist das zu wenig, insbesondere angesichts der infektiöseren Delta-Variante ist eine höhere Rate dringend geboten. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) fordert nun Steuererleichterungen für Geimpfte. Dieser Weg sei richtig, effektiv und zielführend, schrieb er am Freitag in einer Aussendung.

"Jeder, der sich impfen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag dafür, dass wir zurück zur Normalität kommen und wir uns weitere Lockdowns ersparen, die uns und unserem Land teuer zu stehen kommen", sagte Szekeres. "Diese Bereitschaft sollte der Staat in der aktuellen Ausnahmesituation durch eine Steuererleichterung honorieren", forderte er. Die Abwägung der Kosten für diese Maßnahme, die persönlichen Einsatz für das Gemeinwohl belohnt, gegen die Kosten für die wirtschaftlichen und sozialen Folgen weiterer Lockdowns oder länger andauernden Schutzmaßnahmen sowie der zusätzlichen Belastung für das Gesundheitssystem sollte klar für diese außergewöhnliche Maßnahme sprechen, unterstrich der ÖÄK-Präsident.

Anreize motivieren

Höhe und Ausgestaltung der Steuererleichterung solle die Politik entscheiden. Er verwies auf Studien und Umfragen, die zeigen, dass weitere Anreize auf Ungeimpfte motivierend wirken würden. "Wenn es uns gelingt, mit einer hohen Durchimpfungsrate nach den Beispielen Dänemarks oder Norwegens die Schutzmaßnahmen weitgehend aufheben zu können, dann würde sich die Investition auf jeden Fall lohnen", sagte Szekeres.