Der Wunsch der Ermittler in der Spesen-Affäre rund um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache dürfte in Erfüllung gehen. Laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ hat die Staatsanwaltschaft Wien grünes Licht für eine Öffnung von Straches Konten gegeben. Das Bundeskriminalamt hatte ein entsprechendes Ansuchen gestellt, dort wird gegen Strache, seine Frau und drei seiner Ex-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Untreue ermittelt. Den von ihnen mutmaßlich verursachten Schaden beziffern die Ermittler mit mehr als einer halben Million Euro. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die stattgegebene Kontenöffnung nicht, zu einzelnen Ermittlungsschritten dürfe man keine Auskunft geben.

Strache selbst beteuert, alle Rechnungen korrekt abgewickelt zu haben. Diese seien immer von der Partei abgesegnet worden. Privates sei privat bezahlt worden. Die Partei will die an Strache ausgezahlten Gelder nun zurückfordern. „Nicht nur wir sind hier die Geschädigten, auch der Steuerzahler ist Geschädigter. Denn schließlich geht es hier um Steuergeld“, erklärt der Chef der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, gegenüber der Kleinen Zeitung.

"In zwei Jahren sitzt der"

Gegen seinen Nachfolger Nepp holt Strache nun juristisch aus. Gegen ihn hat dieser nun eine Klage wegen Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung eingebracht. Nepp habe mit seinem mehrfach öffentlich geäußerten Vorwurf, dass Strache die Partei in Sachen Spesen betrogen habe, eine unwahre Behauptung verbreitet, um ihm bewusst zu schaden. „Hier wurde eine rote Linie bei Weitem überschritten, was ich mir als unbescholtener Bürger, der keinerlei strafbare Handlungen gesetzt hat, nicht länger gefallen lassen kann und will“, lässt Strache via Aussendung wissen. Die Wiener Partei sehe der Klage „mit großer Gelassenheit entgegen“, erklärte Landesparteisekretär Michael Stumpf wenig später.

Doch nicht nur angesichts der Klage gibt sich Straches Ex-Partei gelassen, auch von einem möglichen Einzug des in Ungnade Gefallenen zeigt man sich in Wien unbeeindruckt. Der Spesenakt sei strafrechtlich derart „vielversprechend“, dass man mit einer Verurteilung Straches rechnet. „In zwei Jahren sitzt der“, raunt ein hoher blauer Funktionär. Für unrechtmäßig eingereichte Spesen gebe es klare Beweise. „Da kann sogar er sich nicht mehr herausreden.“