Nach der breit inszenierten "Erklärung" von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vergangenen Freitag hat nun auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) eine "Erklärung" angekündigt. Die "Erklärung des Gesundheitsministers am Beginn der großen Herausforderungen der kommenden Monate" ist für Dienstag angesetzt.

Als Replik auf die Kanzler-Rede sei Anschobers Auftritt allerdings nicht gedacht, versicherte man im Büro des Ministers auf APA-Nachfrage. Thema ist laut Einladung der "Start von Phase 4 bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in Österreich".

Tags darauf, am Mittwoch, findet der erste Ministerrat nach der Sommerpause statt. Bis dahin will die Regierung anhand der Entwicklung der Corona-Zahlen über etwaige Verschärfungen der Maßnahmen beraten. Am Freitag, 4. September, soll außerdem erstmals die Corona-Ampel "geschaltet" werden.

Corona-Gesetz im Finale

Das von Anschober angekündigte Gespräch mit den Klubobleuten nach der harschen Kritik am neuen Corona-Gesetz wird am kommenden Montagnachmittag stattfinden. Die Begutachtung zum Epidemiegesetz und Covid-19-Maßnahmengesetz hatte zuletzt viele kritische Stellungnahmen gebracht. Anschober versicherte daraufhin, er nehme Kritik, "auch in den Teilbereichen, die eher parteipolitisch motiviert sind oder auf Missverständnissen aufbauen", sehr ernst.

Weltweit steigende Zahlen

Weltweit sei in den vergangenen 24 Stunden ein Zuwachs von rund 276.000 bestätigten SARS-CoV-2-Fällen gemeldet worden. Die Corona-Pandemie bewege sich daher "mit großen Schritten auf 25 Millionen bestätigte Fälle (abzüglich Genesene) zu (24,649.431). Die Zahl der Todesfälle hätte rund 835.000 erreicht, hieß es am Samstag in einer Aussendung von Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

"Auch in Europa werden aus einigen Ländern besorgniserregende Steigerungen gemeldet: allen voran aus Spanien (plus 9.779; plus 2,3 Prozent) und Frankreich (plus 7.462;: plus 2,5 Prozent). Luxemburg meldet ebenfalls starke Steigerungen, auch Kroatien (plus 3,9 Prozent), Griechenland, Slowakei, Tschechien, Montenegro und Ungarn haben - teilweise allerdings von relativ geringem Ausgangsniveau - überdurchschnittliche Steigerungen", wurde in der Aussendung festgestellt.

In Österreich sei mit395 Neuinfektionen(bei 272 Neugenesenen) ebenfalls wieder ein "stärkeres Plus" (Zunahme um 1,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Zahl der aktiv Infizierten erhöhe sich in Österreich damit auf 3.386.