Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Attacken gegen Justizministerin Alma Zadic(Grüne) relativiert: Er lehne Hetze grundsätzlich ab und verurteile die Beschimpfungen, er sei aber "optimistisch, dass sie das aushält - und das muss man auch aushalten, wenn man in der Politik ist", sagt Kurz in einem am Mittwochabend ausgestrahlten Interview mit puls24news.

Auch Integrations- und Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) tritt der Hetzkampagne gegen die neue Justizministerin Alma Zadic (Grüne) entgegen. In einer schriftlichen Stellungnahme, die der APA vorliegt, erklärt sie, "dass Hass im Netz und im Speziellen Hass gegen Frauen, die in Österreich gut integriert sind und sich für ein harmonisches Zusammenleben einsetzen, absolut keinen Platz hat".

Er selbst sei erst unlängst von deutschen Seenotrettern mit Adolf Hitler verglichen worden - das müsse man aushalten, wiederholt Kurz, empfiehlt aber, "wo immer möglich mit rechtlichen Mitteln gegen solche Hassposter vorzugehen". Er wäre auch für strengere Regeln, mittels derer sich Betroffene solcher Postings zur Wehr setzen können, so der Kanzler.

Zadic, einst als Flüchtlingskind nach Österreich gekommen, war in den vergangenen Tagen von Social Media-Usern teils frauen- und fremdenfeindlich attackiert worden. Im Gegenzug brachten zahlreiche User ihre Solidarität mit der Justizministerin zum Ausdruck.