Trotz eines in der vergangenen Woche verhängten Vermummungsverbots trugen viele Demonstranten Gesichtsmasken, um so ihre Identität zu schützen und gleichzeitig gegen das Verbot zu protestieren. Vereinzelt kam es zu neuen Ausschreitungen. Demonstranten setzten den Eingang einer U-Bahn-Station in Brand. Auch Straßenblockaden wurden errichtet, wie die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" berichtete.

Bis zum Abend gab es jedoch zunächst keine schweren Zusammenstöße mit der Polizei. Die Polizei mahnte die "Randalierer", alle illegalen Aktivitäten einzustellen.

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In der U-Bahn-Station Kowloon Tong seien Brandbomben geworfen worden, niemand sei verletzt worden, hieß es vonseiten der Hongkonger Regierung. Die Station sei stark beschädigt worden. Nach dem Angriff mit den Molotowcocktails trat das Überfallkommando auf den Straßen von Kowloon auf den Plan.

Mehr Rechte gefordert

Seit dem 9. Juni kommt es in der Finanzmetropole immer wieder zu Massenprotesten, die oft mit Zusammenstößen zwischen einem kleinen Teil der Demonstranten und der Polizei enden. Die Protestbewegung befürchtet zunehmenden Einfluss Chinas auf Hongkong.

Seit der Rückgabe 1997 an China wird die frühere britische Kronkolonie mit einem eigenen Grundgesetz nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, genießen aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.